PNN 26.5.14

Wahlen in Potsdam-Mittelmark So wurde rund um Potsdam gewählt

von Tobias Reichelt und Henry Klix

Ergebnisse der Kommunalwahl und eine Panne in Kleinmachnow

Panne in Kleinmachnow

Die Superwahl hat Nerven gekostet: Wegen einer Panne in Kleinmachnow sind Stimmen für die Kreistagswahl in Mittelmark für ungültig erklärt worden. Wie Kreiswahlleiterin Kerstin Kümpel den PNN sagte, wurden im Wahllokal in einem Seniorenclub etwa 40 bis 60 Stimmzettel eines falschen Wahlkreises ausgeteilt und auch von den Wählern ausgefüllt. Nach dem Kommunalwahlgesetz sei aufgrund der geringen Anzahl der falschen Zettel aber keine Neuwahl nötig. Brandenburgs Landeswahlleiter Bruno Küpper schließt das hingegen nicht aus: Demnach müsse der neu gewählte Kreistag über die Auswirkungen entscheiden. „Dann müsste möglicherweise neu gewählt werden, aber das halte ich in diesem Fall für zu hoch gegriffen“, so Küpper.  

Kleinmachnow wird bunt


Kleinmachnow wird bunt. Insgesamt zehn Parteien oder Wählergruppen werden in der neuen Gemeindevertretung sitzen. Neu dabei sind mit je einem Platz die AfD, die Piraten und die Einzelbewerberin Viktoria Brammer. Pro Kleinmachnow erreicht wieder einen Sitz, die FDP hingegen verliert stark. Für die Liberalen reicht es nur noch zu 4,9 Prozent und einem statt drei Sitzen. Stärkste der Kleinen wird die BiK mit 7 Prozent (5,7) und zwei Sitzen. Leichte Verluste fährt auch die Linke ein. Dort reicht es nur noch zu 12,3 Prozent (13,3). Einen deutlichen Gewinn verbuchen die Grünen, sie verbessern sich von 11 auf 18,1 Prozent. Die größten Kräfte bleiben CDU und SPD mit 23,9 und 21,7 Prozent. Beide gewinnen damit leicht. An ihren Kräfteverhältnissen ändert das wenig: Die CDU hat sieben Sitze, die SPD sechs.  

CDU holt in Teltow weiter auf

Ohne Pannen ging die Wahl zur neuen Stadtverordnetenversammlung in Teltow vonstatten – obwohl das Vertreter von FDP und Linken wohl anders sehen: Die FDP verliert vier Prozentpunkte und hat damit nur noch zwei statt drei Sitze. Die Linken trifft es noch härter: Sie kommen nur noch auf 12,2 Prozent (19,3) und damit vier Sitze. Die SPD holt in Teltow insgesamt 29,6 Prozent und acht Sitze. Die Sozialdemokraten verlieren damit leicht. Die CDU kann indes erneut Gewinne in verbuchen und schafft es auf 19,1 Prozent (15,3) und nun fünf statt bisher vier Sitze. Mehr Stimmen können auch die Grünen sammeln, sie freuen sich über 10,1 Prozent (7,1). Die BIT verliert leicht und fällt auf 10,8 Prozent, behält aber drei Sitze. Neu im Rathaus sitzen mit je einem Platz die Piraten sowie die Wählergruppen „Bürger für Bürger“ und „Lebenswertes Teltow Ruhlsdorf“. Mit 47,3 Prozent lag die Wahlbeteiligung ähnlich hoch wie bei der vergangenen Kommunalwahl.

Drei Kreuze für Stahnsdorfer Bürgermeister

Stahnsdorfs Bürgermeister Bernd Albers (BfB) hat sich seine Politik bestätigen lassen. Mit 2886 Stimmen landeten gleich 14,5 Prozent aller im Ort abgegebenen Kreuze hinter seinem Namen. Die Wählergruppe BfB bleibt damit konstant stark mit 29,7 Prozent. Die CDU wird zweitstärkste Kraft, mit 24,6 Prozent verzeichnet die Partei den größten Gewinn. Noch 2008 reichte es nur zu 16,6 Prozent. Nahezu halbiert hat sich das Ergebnis für die SPD: Die Partei rutscht von einst 27,4 auf 15 Prozent ab. Das reicht noch für drei Sitze. Die FDP fliegt ganz raus, dafür können die Grünen mit 8 Prozent leicht gewinnen. Etwas stärker schneidet die Wählergruppe Wir Vier in den Ortsteilen ab. Sie erreicht nur 8,3 Prozent statt vorher 7. Neu dabei ist die AfD mit einem Sitz.    

Neue Gesichter in Nuthetal

Hoffnung auf neue Gesichter: In Nuthetal erringt die neu gebildete Gruppierung „Bürger für Nuthetal“ 19,2 Prozent und damit vier der 18 Sitze. Stärkste Kraft bleiben die Linken mit 27,8 Prozent, die mit fünf Sitzen ihrer Bürgermeisterin Ute Hustig zur Seite stehen – wobei ein Sitz gegenüber 2008 verlorengeht. SPD und CDU kommen mit 18,5 und 16,5 Prozent auf jeweils drei Sitze, die Grünen mit 6,8 Prozent auf nur noch einen Sitz. Auch die Ortsteile sind mit dem BON mit einem Sitz vertreten, sie bekamen 7,9 Prozent der Stimmen. Die Feuerwehr kann mit 3,3 Prozent ebenfalls einen Kandidaten in die Gemeindevertretung schicken.  

In Werder (Havel) bleibt fast alles beim Alten

In Werder (Havel) wird sich an der Sitzverteilung in der Stadtverordnetenversammlung wenig ändern. Nur die Grünen und die SPD haben ihre Ergebnisse gegenüber 2008 beide um jeweils 2,1 Prozent verbessert und kommen nun auf 15,2 und 6 Prozent. Wird wieder eine gemeinsame Fraktion gebildet, dann hätte sie sechs Sitze. Die CDU hat mit 47,4 Prozent ein ähnliches Ergebnis wie beim letzten Mal und wird 13 der 28 Sitze bekommen. Hinzu kommt erfahrungsgemäß ein FDP-Hospitant: Die FDP hat ihr Wahlergebnis zwar mit 1,9 Prozent halbiert, schafft es aber trotzdem in die Stadtverordnetenversammlung. So auch der Bürgerbund Töplitz, der 3,6 Prozent der Stimmen bekommt. Im Stadtparlament wird künftig auch ein AfD-Mann sitzen, die Euroskeptiker schafften es auf 4,3 Prozent. Die Freien Bürger, starke Kraft aus Glindow, haben mit 8,8 Prozent ihr letztes Ergebnis fast bestätigt, die Linken rutschten von 16,1 auf 12,8 Prozent ab.  

Schwielowsee wird grüner

Wahlgewinner in Schwielowsee sind ganz klar die Grünen, die erstmals für die Gemeindevertretung antraten und mit 7,8 Prozent gleich zwei der 22 Sitze bekommen. Die SPD gewinnt mit 18,8 Prozent über drei Prozent hinzu und hat vier Sitze. Zweiter Wahlgewinner: Die gemeinsame Liste aus CDU, FDP und Unabhängigen Bürgern, die mit 32,7 Prozent nun dem Bürgerbündnis Schwielowsee seinen Rang als stärkste Kraft abläuft. Sieben Sitze hat die Bürgermeisterfraktion, während das Bürgerbündnis sechs Sitze bekommt. Es rutscht von 42,5 auf 28 Prozent ab. Die Linke behält in der um vier Sitze gewachsenen Gemeindevertretung drei Sitze, 12,7 Prozent sind zweieinhalb weniger als 2008.  

Beelitz: CDU holt auf

Die Wählergruppierungen in Beeelitz haben Federn gelassen: Kamen UKB und Bürgerbündnis bei der letzten Wahl auf 25,7 und 13,7 Prozent, so schaffte es eine gemeinsame Liste beider Gruppierungen diesmal nur auf 25 Prozent. Die CDU verbessert ihr Ergebnis deutlich auf 23,2 Prozent, 2008 waren es 15. SPD und Linke schneiden etwas schlechter ab und kommen auf 8,7 und 14,7 Prozent. Auch die FDP kommt nur noch auf 4,6 Prozent. Die neue Ortsteile-Gruppierung „Gemeinsam für Beelitz“ zieht mit 12,3 Prozent in die Stadtverordnetenversammlung ein. Einzelkandidat Gerhard Thiele schafft es mit 3,1 Prozent.  

Seddiner See mit vielen Wählergruppierungen

In Seddiner See bleibt die Linke mit gegenüber 2008 etwas schlechteren 24,2 Prozent stärkste Kraft in der Gemeindevertretung, die SPD schafft es auf 12,3 Prozent und hält damit fast ihr Ergebnis. Den Rest der Stimmen sammelten Wählergruppierungen ein: die UWGS 19,9 Prozent, die UWG 15,4 Prozent, die Wählergemeinschaft Vereine 14 und die neue Pro Dorv 11,4 Prozent.