PNN 2.4.2014

Ende des Chaos

von Tobias Reichelt

Bauausschuss stimmt Straßenbau am Seeberg zu

Kleinmachnow - Es ist das pure Verkehrschaos, sagt Katrin Falbe. Und das jeden Morgen. Immer bevor die Schule auf dem Kleinmachnower Seeberg beginnt, drängeln sich etliche Autos, Radfahrer und Fußgänger die marode Waldstraße zu den drei Schulen am Berg hinauf. Die Straße ist eng. Jeder weicht jedem aus. „Es müssen Hunderte Schutzengel über dem Seeberg kreisen“, sagt die Geschäftsführerin der Waldorfschule. Passiert ist zum Glück noch nichts. Das soll auch so bleiben.

Für mehr Verkehrssicherheit auf dem Seeberg hat der Bauausschuss am Montagabend mehrheitlich dem Ausbau der dortigen Straßen und Schulwege zugestimmt. Damit ist die erste Hürde genommen, um im Herbst mit den Arbeiten beginnen zu können. Endgültig können die Gemeindevertreter am 15. Mai entscheiden. Gewartet wird auf den Schritt seit mehr als fünf Jahren.

Immer wieder hatten Rathaus, Gemeindevertreter und die Inhaber des Seeberg-Areals, die Internationale Schule BBIS, um den Ausbaustandard der Schulstraße gestritten. Jetzt ist ein Kompromiss gefunden. „Wir sind froh, dass es eine Lösung zugunsten der Sicherheit gibt“, so Waldorf-Geschäftsführerin Falbe. Sie appellierte an alle Gemeindevertreter, dem Antrag abschließend zuzustimmen. Doch einige tun sich damit noch schwer.

Noch sei unklar, wie die Kosten für den Ausbau von rund 900 000 Euro zwischen Gemeinde und Internationaler Schule als Grundstückseigner aufgeteilt werden sollen, kritisierte Bauausschusschef Jens Klocksin (SPD). Unabhängig vom Baustart im Herbst wird die Frage wohl erst in den nächsten Jahren vor Gericht geklärt. So sei zwar die Rede von einem Kompromiss, tatsächlich habe die BBIS aber keine Zugeständnisse gemacht. Die Gemeindevertreter hatten eine 5,5 Meter breite Straße gefordert. Jetzt soll sie 6,5 Meter messen, ein Kreisverkehr ist nun auf 30 statt auf 25 Meter geplant. „Das ist mehr als eine Unterwerfung“, so Klocksin.

Bürgermeister Michael Grubert (SPD) verteidigte das Bauprojekt hingegen: Der Kreisel sei in der Größe notwendig, damit Busse dort wenden können. Er kündigte zudem an, dass auf der Straße zudem ein 1,5 Meter breiter Fahrradstreifen aufgetragen werden soll. Zwei Bodenschwellen sollen Autofahrer künftig ausbremsen. Im Jahr 2015 könnte der Bau fertig sein. Tobias Reichelt