PNN 22.10.13

Neuer Steg in der Kritik

Ruderklub kann Anlage an Schleuse nicht nutzen

Stahnsdorf - Eine Lösung ist nach wie vor in weiter Ferne: Seit Anfang Oktober schwimmt an der Kleinmachnower Schleuse ein neuer Steg im Wasser. Den hat das Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA) dort für 210 000 Euro bauen lassen. Der Steg sei für Sportfahrzeuge geeignet, so WSA-Mitarbeiter Jörg Augsten. Gerade Paddler könnten an der Anlage, an der ein flacher und ein etwas höherer Schwimmer errichtet wurde, einfacher als zuvor anlegen. Der Grund für den Neubau: „Pro Saison fahren 4000 Sportboote durch die Schleuse“, so Augsten.

Als Verschwendung von Steuergeldern sieht der Ruderklub der Region Teltow den neuen Anleger: „Ruderboote können den nicht nutzen“, so der Vereinsvize Martin Beilfuß. Der Abstand zwischen Steg und Ufer betrage selbst bei hohem Wasserstand nur etwa einen Meter. „Ein Ruderboot mit Auslegern ist 1,60 Meter breit“, so Beilfuß. Die scharfkantigen Steine am Ufer des Kanals würden es auch Paddlern unmöglich machen, dort anzulegen. Ein Zugang zum Land gebe es auch nicht. Die bereits bei einem Vor-Ort-Termin mit Andrea Wicklein (SPD) geäußerten Bedenken des Ruderklubs haben sich bestätigt. Bei dem Termin, an dem die im Streit liegenden Parteien sich trafen, schlug die WSA vor, dass der Klub den Steg mitnutzen könne.

Das eigentlich Problem besteht nach wie vor: Der bisherige Steg des Ruderklubs, einige Hundert Meter von der Schleuse entfernt, ist marode. Ein neuer müsste dringend her, die WSA will den aber nicht genehmigen. Aus ihrer Sicht sei die Stelle gefährlich, aus der Schleuse fahrende Kähne könnten den Rudersteg rammen. Eine Prüfung, ob der Bereich durch schützende Metallpfähle gesichert werden kann, ist bisher noch nicht erfolgt. Das hatte Wicklein bei dem Termin damals angeregt. Doch der Ruderklub sieht dort kein Gefahrenpotenzial und die WSA wird erst aktiv, wenn der Ruderklub ihr dafür ein technisches Konzept vorlegt. es