PNN 4.10.13

Hoffnung für Kleinmachnows Förderschüler Land prüft Antrag

von Tobias Reichelt

auf Schulneugründung

Kleinmachnow - Für die beiden von der Schließung bedrohten Kleinmachnower Förderschulen zeichnet sich jetzt eine Lösung ab. Wie das brandenburgische Bildungsministerium am Mittwoch mitteilte, hat die Oberlinschule fristgerecht einen Antrag auf eine Schulneugründung gestellt. Stimmt das Land dem Antrag zu, könnten in der neuen Schule ab kommendem Schuljahr künftig alle Kleinmachnower Förderschüler mit Lernschwäche oder geistiger Behinderung unterrichtet werden. Langfristig plant Oberlin das Haus sogar für alle Grundschüler zu öffnen – egal ob sie Schwierigkeiten beim Lernen haben, körperlich beeinträchtigt sind oder nicht.

Bereits in der vergangenen Woche hatte der Kreistag von Potsdam-Mittelmark einstimmig einer solchen Kooperation mit Oberlin zugestimmt. Demnach wird der Kreis als bisheriger Träger der beiden Förderschulen im Erlen- und im Schleusenweg Oberlin das eine Schulhaus im Schleusenweg in Erbpacht übertragen. Im Gegenzug würde die Albert-Schweitzer-Förderschule im Erlenweg geschlossen.

Die geistig beeinträchtigten Kinder- und Jugendlichen sollen dann ab dem kommenden Schuljahr an der neuen Kleinmachnower Förderschule im Schleusenweg mit den anderen Kindern gemeinsam lernen. Zu diesem Zweck lasse der Landkreis derzeit den Brandschutz im Haus am Schleusenweg erneuern, sagte Andre Hohmann, Leiter des Schul- und Gebäudemanagements im Kreis. Eine Alarmanlage werde eingebaut, Rettungswege angelegt. Auch Oberlin hat angekündigt, rund zwei Millionen Euro in das Haus zu investieren.

Wie berichtet wurde in Kleinmachnow bereits seit einigen Jahren um die Zukunft der beiden Förderschulen gerungen. Immer wieder stand gerade die Schweitzer-Schule vor dem Aus. Nach Protesten von Eltern und Kreistagsabgeordneten hatte der Kreis bislang immer von der Schließung abgesehen. Bereits vor Beginn des nun laufenden Schuljahres hatte der Kreis gehofft, gemeinsam mit Oberlin eine einfachere Lösung für das Dauerproblem gefunden zu haben: Die Oberlinschule hätte den Unterricht an den beiden kreislichen Förderschulen kurzerhand übernommen. Das lehnte das Land aber aus rechtlichen Gründen ab. Nur in der Neugründung einer Förderschule hatte das Land eine Möglichkeit gesehen, den Förderschulunterricht in Kleinmachnow zu retten. Eine solche Neugründung ist hingegen für Oberlin mit erheblichen finanziellen Risiken verbunden: Erst zwei Jahre nach Schulgründung würde der Träger vom Land für den Schulbetrieb finanziell unterstützt. Trotzdem entschied sich der Träger, diesen Weg nun zu gehen. Tobias Reichelt