PNN 30.5.13

Kleinmachnower Schulessen wird teurer Künftig soll auch reine Biokost angeboten werden

Neuer Standard. Mehr saisonale Produkte auf den Teller kommen.

Kleinmachnow - Kinder und Jugendliche an den kommunalen Schulen in Kleinmachnow sollen künftig an der Essensausgabe auch ein reines Bioessen auswählen können. Das kündigte Bettina Konrad, Fachbereichsleiterin für Schule und Soziales, am Dienstagabend im Bildungsausschuss an. Demnach werde im Rathaus derzeit in Zusammenarbeit mit Horten und Schulen an einem neuen Kriterienkatalog für die Schulspeisung gearbeitet.

Wegen verseuchter chinesischer Tiefkühlerdbeeren im Essen des Caterers Sodexo waren vor den Herbstferien 11000 Kinder in Ostdeutschland und auch in der Region Teltow an Brechdurchfällen erkrankt. Die Staatsanwaltschaft hatte Sodexo von jeder Verantwortung freigesprochen. In Kleinmachnow entschied man sich, den laufenden Vertrag mit dem Caterer nicht zu verlängern. Im benachbarten Stahnsdorf wurde der Vertrag sogar vorzeitig gekündigt. Nun sollen die Essenlieferungen in beiden Orten unter neuen Kriterien ausgeschrieben werden. Auch Sodexo steht es frei, sich dann wieder zu bewerben.

Bis Januar 2014 muss nun in Kleinmachnow ein Caterer gefunden sein, sagte Konrad. Man wolle sich an den Standards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung orientieren. Unter anderem sollen künftig mehr regionale und saisonale Produkte auf den Teller kommen. Außerdem soll die Warmhaltezeit, also die Zeit zwischen Kochen und der Ausgabe, auf maximal zwei Stunden begrenzt werden. Jegliche künstliche Zusätze, Geschmacksverstärker, technisch veränderte Lebensmittel oder Gen-manipulierte Zutaten sollen verboten werden.

„Fakt ist, das Essen wird teurer“, sagte Konrad. Zahlen Kleinmachnower Eltern für ein Essen ihrer Kinder derzeit etwas mehr als 2 Euro, könnte der Preis auf über 3 Euro je Mahlzeit steigen. Zu den drei Wahlessen soll zudem ein viertes, reines Bio-Essen angeboten werden. Das dürfte noch mal teurer sein. Bereits jetzt gebe es in Kleinmachnow allerdings eine Härtefallregelung, wonach Kinder von Geringverdienern kostenlos essen können.

Diskutiert wurde im Bildungsausschuss auch, ob der künftige Schulversorger seine Küche in der Region haben sollte. Damit würde man die regionale Wirtschaft stärken und zugleich sicherstellen, dass das Essen frisch sei, sagte Grünen-Politikerin Andrea Schwarzkopf.

Weiterhin wird die Idee der Einrichtung von regionalen Großküchen verfolgt. Die Träger der freien Schulen wurden bereits angeschrieben und gefragt, inwieweit man die Schülerspeisung gemeinsam organisieren könnte. So hatte die Hoffbauer-Stiftung angeboten, an ihrem Schulcampus in Kleinmachnow eine regionale Großküche zu eröffnen, um von dort aus alle Schulen und Kitas der Region mit frischem Essen zu beliefern. tor