PNN 27.4.13

Näher am deutschen Kunden

Spanisches Labor öffnet Filiale in Kleinmachnow

Kleinmachnow - Es war das Institut, das im Jahr 2011 als erstes nachgewiesen hatte, dass die Ehec-Epidemie nicht durch spanische Gurken ausgelöst wurde. Das spanische Lebensmittellabor „Analytica Alimentaria“ hat gestern offiziell seine erste deutsche Filiale in Kleinmachnow eröffnet. Am Neubau in der Fahrenheitstraße ist schon vor einigen Monaten die Arbeit aufgenommen worden. Nach der Fertigstellung der Labore soll sich die Zahl der zehn Angestellten jetzt verdoppeln, sagte Firmensprecher Jan Wulfetange den PNN.

Das Unternehmen ist spezialisiert auf die Analytik von Pflanzenschutzmitteln und Krankheitserregern in Lebensmitteln, insbesondere in frischem Obst und Gemüse. Es arbeite für den Lebensmittelhandel, aber auch für Behörden und Zertifizierungsstellen, und gehöre schon jetzt zu den deutschen Marktführern, so Wulfetange. Die Eröffnung der deutschen Niederlassung sei ein logischer Schritt, erklärte Unternehmensinhaber Udo Lampe. „So sind wir direkt in Deutschland, dem wichtigsten Lebensmittelmarkt Europas, und nahe bei unseren deutschen Kunden.“

Lampe hat das Labor vor fünf Jahren mit seiner spanischen Frau, María del Mar Ridao Domínguez, im andalusischen Almería, einem der weltweit größten Obst- und Gemüseanbaugebiete, gegründet. Dort arbeiten heute über 40 Mitarbeiter für sein Unternehmen.

Das in zwölf Ländern tätige Privatlabor wolle dazu beitragen, Lebensmittel sicher zu machen, sagte Lampe. „Verbraucher sollen jederzeit mit gutem Gefühl Lebensmittel kaufen können, die gut schmecken und gesund sind.“ Anders als mancher Wettbewerber würden die Proben dort entnommen, wo die Lebensmittel herkommen. „Und wir tun das mit unseren eigenen Mitarbeitern.“

Der spanische Name „Analytica Alimentaria“ bedeutet wörtlich „Lebensmittelanalyse“. In den neuen Kleinmachnower Standort sind laut Lampe fünf Millionen Euro investiert worden. Der Staatssekretär des brandenburgischen Wirtschaftsministeriums, Henning Heidemanns, sagte zur Eröffnung: „Das Engagement von Herrn Lampe und seiner Frau erweitert die Wertschöpfungskette in unserem starken Cluster Ernährungswirtschaft um ein enorm wichtiges Element, nämlich die Qualitätssicherung in der Lebensmittelproduktion und -logistik.“

Der Bürgermeister der Gemeinde Kleinmachnow, Michael Grubert (SPD), freut sich auf den Austasch und einen engen Draht mit dem Familienunternehmen. Die Gemeinde habe den Neubau des Laborgebäudes tatkräftig unterstützt, die Genehmigungen seien unbürokratisch erteilt worden. hkx