PNN 9.1.13

Sodexo-Skandal Trennung und Gespräche

von Ingmar Höfgen und Henry Klix

Tiefkühlkost mit Nachspiel. Chinesische Erdbeeren im Sodexo-Essen führten im September 2012 zu einer Brechdurchfallwelle.

Nach der heftigen Erkrankungswelle im September ist das Vertrauen vieler Eltern nicht zurückgekehrt. Beim französischen Caterer ist man gespannt, wie ehrlich es die Kommunen mit der Qualität des Schulessens wirklich meinen.

Potsdam-Mittelmark - Die einen wollen sich trennen, die anderen verhandeln. Nach der Brechdurchfallwelle im September gehen Gemeinden im Landkreis unterschiedlich mit Sodexo um. Kleinmachnow will sich endgültig von dem französischen Caterer verabschieden. Es werde daran gearbeitet, den Vertrag fristgerecht zum Jahresende zu kündigen und neu auszuschreiben, sagte Bürgermeister Michael Grubert (SPD) am Dienstag im Sozialausschuss.

Auf der Sitzung war dieser Weg einstimmig empfohlen worden. Kitas und Schulen der Gemeinde werden seit über zehn Jahren von Bärenmenü und dessen Rechtsnachfolger Sodexo beliefert. Jetzt soll anhand von Kriterien, die Schulen und Horte gemeinsam entwickeln, ein neuer Anbieter gesucht werden. Die letzte Entscheidung über den CDU-Antrag treffen die Gemeindevertreter.

Auch ein Umsteuern auf eine kommunale Essensversorgung will Sozialausschusschef Wolfgang Nieter (CDU) „seriös geprüft“ sehen. Bis zum 31. März, so der Antrag, soll der Bürgermeister dazu einen Vorschlag unterbreiten. Wie Nieter betonte, seien die Erdbeeren nur der „Tropfen auf den heißen Stein“ für den Wunsch nach einer Neuausschreibung gewesen. Wegen mit Noroviren verseuchten Tiefkühlerdbeeren aus China, die von Sodexo verarbeitet wurden, waren vor den Herbstferien über 11 000 Kinder in Ostdeutschland erkrankt, über 1000 davon in Potsdam-Mittelmark.