PNN 28.11.12

Hoffnung auf Hakeburg-Umbau

von Ariane Lemme

Hauptausschuss stimmt Planänderung zu. Indes waren Einbrecher am Werk

Kleinmachnow - Für die neue Hakeburg in Kleinmachnow gibt es womöglich doch noch eine Perspektive: Anders als zuletzt im Bauausschuss gab es im Hauptausschuss am Montagabend deutlich weniger Bedenken gegen eine Änderung des Bebauungsplans. Die wird nötig, weil der Eigentümer, die Orco-Tochter Vivaro, das denkmalgeschützte Ensemble zu einer Wohnanlage ausbauen möchte.

Ursprünglich hatte die Immobiliengesellschaft dort ein Hotel nebst Bettenhaus und Biergarten geplant – nach zähen Diskussionen hatten die Gemeindevertreter das in einem 2010 beschlossenen B-Plan auch festgeschrieben. Weil sich jedoch über Jahre kein seriöser Investor fand, sind diese Pläne seit rund einem Jahr vom Tisch. Jetzt sollen dort 16 Privatwohnungen entstehen. Auf die Erweiterungsbauten – insbesondere das Bettenhaus – soll eigentlich verzichtet werden, ein Entgegenkommen an die Gemeinde, so Projektleiter Wolfgang Falk. Umso verärgerter war der Unternehmer, als es im Bauausschuss Gegenwind für die Änderung gab. Wenn nichts passiert, werde die Burg irgendwann weiter vor sich hin rotten, hieß es damals.

„Zu dem Thema gibt es zwei unterschiedliche Linien unter den Gemeindevertretern“, sagte Bürgermeister Michael Grubert (SPD) den PNN am Dienstag. Die einen seien froh, dass der Eigentümer auf das Bettenhaus und damit auf einen Neubau auf dem Gelände verzichten will und zudem weniger Parkplätze geplant sind. Andere wollten zuerst eine fertige Planung sehen, bevor sie zustimmen. Bei Vivaro heißt es aber, man könne erst dann konkreter werden, wenn es Planungssicherheit gebe.

SPD-Fraktionschef Jens Klocksin zweifelt aber daran, dass es so weit kommt: „Die Qualität dessen, was wir von Vivaro kennen, rechtfertigt nicht die Annahme, dass der Plan mit den Mietwohnungen der letzte ist.“ Eigentlich sei die Hakeburg nicht als Wohnhaus geeignet, eine energetische Sanierung gestalte sich wegen der Denkmalschutzbestimmungen schwierig. Er hätte deshalb eine gastronomische Nutzung vorgezogen. „Die Zeit dafür ist einfach vorbei“, so Falk. Ernstzunehmende Interessenten für die geplanten Wohnungen gebe es bereits, mit der Unteren Denkmalbehörde seien die Pläne abgestimmt, und auch die Planungskosten würde das Unternehmen selbst tragen.

Die meisten Gemeindevertreter wollen vor allem, dass schnell etwas passiert, denn das Gebäude verfällt zunehmend. Erst im vergangenen Juli hatte es Vandalismus-Schäden gegeben: Müll sammelte sich vor dem Eingang, auf den Stufen war Farbe verschmiert (PNN berichteten). In der Nacht zum Dienstag wurde nun erneut eine Fensterscheibe eingeschlagen. Unbekannte verschafften sich so Zutritt in das leer stehende Gebäude und holten mit einer Leiter die letzte noch verbliebene Lampe, einen Holzkronleuchter im Wert von mehreren Hundert Euro, von der Decke. Ariane Lemme