PNN 13.9.12

Neue Kirche nicht im alten Dorf Grüne wollen Standort verhindern

von Ariane Lemme

Kleinmachnow - Beim geplanten Kirchenneubau der evangelischen Gemeinde Kleinmachnow wollen auch die Rathausfraktionen mitreden. Theoretisch entscheiden sie, wo gebaut wird – zumindest dann, wenn die Wahl des Gemeindekirchenrats auf den Standort am alten Dorf fällt. Hier müsste die Kommune erst einen eigenen Bebauungsplan aufstellen – genau das aber will Grünen-Fraktionsvorsitzende Barbara Sahlmann verhindern. Auch SPD-Fraktionschef Jens Klocksin hatte sich gegen einen Bau im alten Dorf ausgesprochen: Die historische Kubatur des Gutshofes würde so unwiederbringlich zerstört.

Sahlmann fordert nun, die Kirche in den Ortskern zu holen. Der Rathausmarkt sei mit öffentlichen Verkehrsmitteln deutlich besser zu erreichen, auch Parkplätze gebe es dort genug. „Der Kirchengemeinde fehlt zudem rund eine Million Euro, um eine Kirche zu bauen – um für die nötigen Spenden zu werben, sollte der Gemeindekirchenrat einen Standort wählen, mit dem die meisten Kleinmachnowern einverstanden sind“, so Sahlmann. Nicht zuletzt müsste für einen Neubau auf den Ruinen des alten Gutshofes ein Teil des Geländes am Machnower See aus dem Landschaftsschutzgebiet entlassen werden.

Die Pläne, dort zu bauen, sind schon einmal gescheitert: Im Februar dieses Jahres hatte das brandenburgische Umweltministerium das Vorhaben abgelehnt und eine Überarbeitung empfohlen. Die Gemeinde reagierte, gebaut werden soll demnach nicht mehr vor – sondern auf dem einstigen Gutshofgelände. Alternativ könnte die neue Kirche oberhalb des Rathauses am Seeberg gebaut werden. Eine dritte Möglichkeit wäre, die bislang genutzte Auferstehungskirche abzureißen und an ihre Stelle einen Neubau zu setzten. Pfarrerin Elke Rosenthal hatte sich auf einer Informationsveranstaltung am vergangenen Sonntag für das alte Dorf als neuen Standort ausgesprochen, finanziell ist das die günstigste Variante. Ariane Lemme