PNN 25.4.2012

 

Kleinmachnow bekommt neue Stolpersteine

Projekt ist im Ort damit nicht abgeschlossen

Kleinmachnow - Sechs neue Stolpersteine verlegt der Künstler Gunter Demnig am morgigen Donnerstag in Kleinmachnow. Schon 2005 hatte sich in der gemeinde eine Projektgruppe aus Mitgliedern der evangelischen Jungen Gemeinde und des Heimatvereins gegründet, mittlerweile finden sich 16 der kleinen, messingbeschlagenen Steine im Ort.

Mit ihnen soll an während der NS-Zeit vertriebene und ermordete Juden aber auch Sinti und Roma, Homosexuelle und politisch Verfolgte erinnert werden. Demnigs Projekt begann 1997 in Deutschland, mittlerweile haben lokale Projektgruppen europaweit Nachforschungen zur Geschichte von 34 000 Verfolgten in 750 Städten angestellt. Stets werden die Steine vor dem letzten selbst gewählten Wohnort der Betroffenen ins Pflaster eingefügt. Das Projekt finanziert sich über Patenschaften und Spenden, ein Stolperstein kostet 120 Euro.

In Kleinmachnow sei das Projekt auch mit den sechs neuen Steinen noch nicht abgeschlossen, erklärte Martin Bindemann, Diakon der evangelischen Kirchengemeinde am Dienstag den PNN. „Wir vermuten, dass es noch etwa drei bis vier weitere Opfer gab, zu deren Lebensumständen muss die Aktionsgruppe aber noch intensiver recherchieren.“ Deshalb werden am Donnerstag zunächst die Steine für Arnim Friedenthal, Ernst Salomon, Anton Mayer, Samuel Stern, Marie Sternberg und Carl Zerenze verlegt. Treffpunkt für alle interessierten Teilnehmer ist um 11 Uhr an der Sackgasse Lepckestraße. Die Tour führt dann über Uhlenhorst und Heideweg zur Rudolf-Breitscheid-Straße. Im Anschluss lädt die evangelische Kirchengemeinde zu Gesprächen ein. alm