PNN 25.2.12

Wichtigster Standort der IT-Branche ZAB-Chef lobt „virtuelle Achse“ Teltow-Potsdam

von Matthias Matern

Kleinmachnow - Aus Sicht der brandenburgischen Wirtschaftsförderung hat sich die Region um Kleinmachnow zum landesweit bedeutendsten Standort der Softwarebranche entwickelt. „Die virtuelle Achse verläuft von Potsdam über Kleinmachnow und Stahnsdorf bis nach Teltow“, sagte Steffen Kammradt, Geschäftsführer der Zukunftsagentur Brandenburg (ZAB), während eines Besuchs mehrerer Unternehmen aus dem Bereich der Informations- und Telekommunikationstechnologie (ITK) am Freitag. Mit Firmen wie ebay, Nextira One oder Oracle sei die Region der größte Standort der Softwareindustrie im Land.

Landesweit beschäftigt die ITK-Branche nach Angaben des brandenburgischen Wirtschaftsministeriums 12 300 Mitarbeiter. Insgesamt gebe es etwa 1800 Firmen. Der Umsatz habe im vergangenen Jahr 2,2 Milliarden Euro betragen. „Vieles deutet darauf hin, dass die Branche auch in Zukunft ein immenses Wachstumspotenzial hat; ihre Produkte sind die Grundlage für die Steigerung der Effektivität fast aller anderen Branchen“, sagte Wirtschaftsminister Ralf Christoffers (Linke), der ebenfalls an der Fahrt teilnahm.

Unter anderem besuchten Christoffers und Kammradt die Firma Interoute auf dem Gelände des Europarcs Dreilinden. Das Unternehmen bietet Serverkapazitäten für sogenanntes Cloud Computing an und betreibt ein europaweites Glasfasernetz mit acht Hochsicherheitsrechenzentren. Eines dieser Zentren ist unscheinbar auf dem Gelände des Kleinmachnower Gewerbegebietes in direkter Nachbarschaft zum Online-Auktionshaus ebay untergebracht. Beim Cloud Computing greifen die Anwender, in diesem Fall Firmenkunden, auf die Server von Interoute zurück. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen 1200 Mitarbeiter, davon 30 in Kleinmachnow. Zu den Kunden von Interoute gehören etwa die Drogeriekette Rossmann, die Deutsche Post, die Fluggesellschaft Airberlin oder der europäische Fußballverband UEFA. Ein Investitionsprojekt von Interroute wurden vom Land Brandenburg mit 6,5 Millionen Euro gefördert. Matthias Matern