PNN 15.2.12

Neuer Anlauf für den Biomarkt

von Ariane Lemme

Lärmgutachten räumt bisherige Bedenken aus

Kleinmachnow - Biomarkt, der zweite Versuch: In der kommenden Woche soll der Kleinmachnower Bauausschuss über den Verkauf des Grundstücks an der Förster-Funke-Allee 109 diskutieren. Ende November vergangenen Jahres hatten die Gemeindevertreter das Vorhaben mit knapper Mehrheit abgelehnt. Zum einen bestand damals noch ein Moratorium über den Verkauf gemeindeeigener Flächen. Das aber ist durch eine Auflistung der Liegenschaften mittlerweile aufgehoben. Viele fürchteten damals auch ein steigendes Verkehrsaufkommen und damit verbunden deutlich mehr Lärm im Wohngebiet.

Jetzt aber liegt eine schalltechnische Untersuchung vor, die belegt, dass durch den geplanten Markt die Immissionsrichtwerte nicht überschritten würden. Vor allem die Anlieferung der Waren stelle dabei kein Problem dar, so die Einschätzung des Gutachters. Auch durch den Kundenverkehr werde der Lärmpegel auf der Förster-Funke-Allee nicht relevant erhöht. Weil das Grundstück in einem Wohngebiet liegt, lehnen viele Gemeindevertreter zudem eine allzu wuchtige Bebauung ab. In der neuen Beschlussvorlage ist daher nur ein eingeschossiges Gebäude vorgesehen. Ursprünglich hatte Bürgermeister Michael Grubert (SPD) die Idee, in einem weiteren Staffelgeschoss ein 300 Quadratmeter großes Begegnungszentrum für Initiativen und engagierte Bürger einzurichten. „Uns käme ein eingeschossiger Bau aber sehr entgegen“, sagte Lucas Trenciansky, bei der Bio-Company für Bauprojekte zuständig. Erfahrung mit Eigentümergemeinschaften habe das Unternehmen bisher nicht. Der Grund: In Kleinmachnow will die Bio-Company erstmals selbst bauen – nach ökologischen Maßstäben und mit umweltverträglichen Materialien. Auch die Energieversorgung soll komplett aus regenerativen Quellen gespeist werden.

Wenn die Gemeindevertreter dem Verkauf zustimmen, könnte der Biomarkt schon im Frühjahr 2013 eröffnen. „Die Nachfrage nach regionalen und ökologisch angebauten Produkten ist in Kleinmachnow groß“, sagt Trenciansky, zehn Prozent der Kunden in den Filialen in Potsdam und Zehlendorf kämen bereits aus der Kommune. Die Firma betreibt derzeit 25 Supermärkte, vor allem in Brandenburg und Berlin. Ariane Lemme