PNN 13.10.11

Winter-Chaos soll vermieden werden

von Ariane Lemme

Von 2 auf 42 Fahrzeuge angewachsen: Der Fuhrpark des Kleinmachnower Bauhofes hat sich in den vergangenen 20 Jahren erheblich vergrößert. Demnächst steht eine engere Kooperation mit Teltow an.

Der Kleinmachnower Bauhof wird 20 Jahre alt – und rüstet sich mit mehr Streusalz für den ersten Schnee

Kleinmachnow - Der Winter kann kommen: Der Kleinmachnower Bauhof hat aus den Schwierigkeiten des vergangenen Winters gelernt und ein extra-schmales Räumfahrzeug einer österreichischen Firma für die Nebenstraßen angeschafft. Die breiten Unimogs waren zuletzt aufgrund der parkenden Autos nicht durchgekommen, vor allem in Straßen mit Schulen und Kitas wurde der viele Schnee so schnell zum Problem. Daneben hat Bauhofchef Dieter Eggert auch ein zusätzliches Silo für Streusalz bestellt. Die Menge reiche etwa für eine zusätzliche Woche, sagte Eggert bei einem Pressetermin.

Nach dem relativ frühen Schneefall im vergangenen Winter war das Streusalz schnell knapp geworden, das hatte zu teils katastrophalen Straßenverhältnissen in Kleinmachnow geführt. Weil auch das neue Silo noch nicht ausreiche, will Eggert deshalb im kommenden Jahr noch ein zweites Salzlager kaufen. Das neue, 100 Kubikmeter fassende Silo werde jedoch nicht auf dem Gelände am Bannwald in Kleinmachnow, sondern in Teltow stehen, so Eggert. Der Kleinmachnower Bauhof übernimmt seit 2002 auch dort den Winterdienst, seit drei Jahren außerdem die Pflege öffentlicher Grünanlagen. Die Stadt verfügt zwar über einen kleinen eigenen Bauhof, doch zwei der vier Stellen waren bislang stets mit Zivildienstleistenden besetzt – nach dem Aussetzen der Wehrpflicht fallen sie nun weg.

Eine noch engere Kooperation mit Teltow ist schon länger im Gespräch, derzeit läuft ein Verfahren, das die Gründung einer gemeinsamen Organisationsform prüft. Der kommunale Bauhof der Gemeinde Kleinmachnow könnte demnach in einem Zweckverband aufgehen. Eggert würde einen gemeinsamen Betrieb begrüßen: „Die Auslastung würde sich dadurch erheblich steigern.“ Private Aufträge sollen dann allerdings ausgeschlossen sein, der gemeinsame Bauhof allein kommunale Aufgaben übernehmen. „Schon heute machen private Aufträge wie Grün- und Landschaftspflege lediglich rund sieben Prozent unseres Auftragvolumens aus“, so Eggert.

Angefangen habe der Bauhof, der am 1. November sein 20-jähriges Bestehen feiert, mit nur sechs Mitarbeitern, zwei Fahrzeugen und 25 000 DM Startkapital. Heute verfügt der Fuhrpark über 42 Mitarbeiter und mehr als 40 Fahrzeuge. Der Betrieb investiert jedes Jahr rund eine Viertelmillion Euro, die er auch selbst erwirtschaftet. Neben dem neuen Silo für 55 000 Euro und dem Räumfahrzeug für 48 000 Euro wurde 2011 ein Rasenmäher für 60 000 Euro gekauft. „Als wir 1991 loslegten, haben viele den Eigenbetrieb belächelt“, erinnert sich Eggert. Trotzdem habe er immer auf der wirtschaftlichen Eigenständigkeit bestanden. Durch die Abwicklung verschiedener Betriebe in der Region habe man in den 1990er Jahren einige sehr günstige Fahrzeuge erwerben können und sei so über die schwierige Anfangszeit hinweggekommen. Heute verteilt sich der Jahresumsatz von 2,3 Millionen Euro mit 1,1 Millionen auf die Kleinmachnower und 450 000 auf die Teltower Verwaltung, der Rest sind Aufträge kommunaler oder privater Gesellschaften. „Der Winter ist immer die schwerste Jahreszeit“, sagt Eggert. Auch deshalb, weil er sich eine Doppelbesetzung, etwa für Krankheitsausfälle, nicht leisten kann.