PNN 3.8.11

 

Stelen zum Gedenken an Maueropfer Orange-graue Mahnmale werden übergeben

von Ariane Lemme

Teltow - Vier Menschen wurden während des DDR-Regimes bei Fluchtversuchen in der Region Teltow getötet. Für zwei von ihnen, Karl-Heinz Kube und Peter Mädler, wird am kommenden Montag, dem 8. August, je eine Gedenkstele aufgestellt. Anlass ist der 50. Jahrestag des Mauerbaus vom 13. August 1961. Das Projekt wird initiiert von der „Stiftung Berliner Mauer“. Das Land unterstützt die Aktion mit 150 000 Euro.

Für die insgesamt 50 Menschen, die an der damaligen Grenze zwischen West-Berlin und dem Brandenburger Umland umkamen werden in den kommenden Wochen 29 Stelen aufgestellt. „Nicht immer können wir die Stelen direkt am Todesort aufstellen, weil manches heute Privatgrund ist“, bedauert die stellvertretende Stiftungsdirektorin Maria Nooke. Vor allem in Potsdam habe man lange für die Abstimmung gebraucht. An jedem Standort aber wird es ein Ensemble aus zwei Stelentypen geben: Eine größere, die mit 3,60 Metern dieselbe Höhe wie einst die Mauer hat und die durch ihre orangerote Farbe „das lange Zeit unsichtbare wieder sichtbar machen soll“, so das Konzept der Stiftung. Dazu gehört jeweils eine kleinere, grau-schwarze Stele mit einem Porträtfoto und einer Kurzbiografie des Opfers.

Der 19-jährige Peter Mädler wurde am 26. April 1963 beim Durchschwimmen des Teltowkanals angeschossen und ertrank. Drei Jahre später, am 16. Dezember 1966, versuchte der Ruhlsdorfer Karl-Hein Kube mit einem Freund im Kleinmachnower Grenzgebiet am Erlenweg die Flucht. Vierzig Schüsse feuerten die Grenzpolizisten auf ihn und Detlef S. ab. Kube starb mit nur 17 Jahren auf dem Grenzstreifen. An seinen Tod erinnert schon heute ein Holzkreuz an der Verbindung Berlepschstraße und Neuruppiner Straße in Zehlendorf. Noch nicht ganz fertig ist eine dritte Stele, die in Teltow an Klaus Garten erinnern soll. Garten wurde am 18. August 1965 in Teltow-Seehof mit drei Schüssen an der Flucht gehindert. Zur Übergabe der beiden ersten Stelen durch Ministerpräsident Matthias Platzeck und den Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (beide SPD) wird am kommenden Montag um 11 Uhr an die Ecke Zehlendorfer Straße/Zeppelinufer eingeladen.Ariane Lemme