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Baubeginn für umstrittenen Gebäude-Riegel

An der Kleinmachnower Förster-Funke-Allee wird ab Mai ein Pflegeheim errichtet (20.04.11)

Kleinmachnow - Im Mai wird mit dem Bau des Pflegeheims in der Förster-Funke-Allee in Kleinmachnow begonnen. Das teilte Bürgermeister Michael Grubert (SPD) am Montagabend im Hauptausschuss mit. Der Bauherr hat den 2. Mai als Termin genannt, allerdings wurden die Bauarbeiten in der letzten Zeit immer wieder verschoben.

Grubert geht aber davon aus, dass im Mai die ersten Bagger anrollen werden. Die Bauarbeiten, die derzeit auf dem Gelände stattfinden, hätten aber nichts mit dem Pflegeheim zu tun, stellte der Bürgermeister klar. Dort bringt die Havelbus-GmbH derzeit neue Fahrplan-Info-Tafeln an. Burkhard Scheven, Investor des Projekts, rechnet mit rund 14 Monaten Bauzeit. Demnach würde das Pflegeheim, das später von der Firma Senvital betrieben werden soll, im Juni nächsten Jahres eröffnet. Der Bau war aufgrund seiner Länge von 130 Metern stark umstritten. Michael Grubert ist deshalb gespalten in seiner Reaktion: „Grundsätzlich begrüße ich den Bau eines Pflegeheims, enttäuscht bin ich aber über den massiven Umfang, den das Gebäude haben wird.“

Der Bau darf nur deshalb die Länge von 50 Metern überschreiten, weil 2001 der Zusatz „o“ aus dem Bebauungsplan gestrichen wurde. Das Kürzel steht für „offene Bebauung“. Zuletzt hatte ein zeitweiliger Ausschuss der Gemeindevertreter unter Leitung von Barbara Sahlmann (Bündnis 90/ Grüne) untersucht, wer für die Streichung des Zusatzes verantwortlich war. Das aber, so Sahlmann, ließe sich heute nicht mehr rekonstruieren. Sicher sei nur, dass der Zusatz bereits seit 2001 nicht mehr in dem Planwerk auftaucht.

Trotz des Unmuts: Der Bedarf an Pflegeplätzen ist groß – ein Drittel der Kleinmachnower Bürger ist über 65 Jahre alt. „Es gibt zahlreiche Anfragen von Bürgern, wann mit der Eröffnung des Heims zu rechnen ist“, sagte Bauamts-Chefin Barbara Neidel den PNN. Das Pflegeheim in der Förster-Funke-Allee soll nach Angaben des künftigen Betreibers 159 Betten bereitstellen. Die Gemeindevertreter hatten im vergangenen Sommer versucht, den „Gebäude-Riegel“ doch noch zu verhindern. Die Scheven-Group drohte daraufhin mit einer Millionenklage – und die Gemeindevertreter gaben den Widerstand auf. Ariane Lemme