PNN

Alternative Angebote gefragt

Zu wenig Platz für Kleinmachnower Jugend (08.04.11)

Kleinmachnow - Immer wieder nutzen Jugendliche in Kleinmachnow öffentliche Spielplätze als Treffpunkt – zum Reden, oft auch um Alkohol zu trinken. Und immer wieder fühlen sich Anlieger dadurch gestört. Die FDP-Fraktion hatte deshalb im Februar gefordert, die „Anwohner nachhaltig vor der Beeinträchtigung zu schützen.“ Auf der jüngsten Sitzung des Sozialausschusses wurde der Antrag jedoch nicht weiterempfohlen.

„Irgendwo müssen die Jugendlichen ja hin“, sagte Ausschussvorsitzender Wolfgang Nieter (CDU). Die eigentliche Konsequenz aus der Diskussion müsse deshalb sein, das Angebot für Jugendliche im Ort kritisch zu überprüfen, so Nieter. Dabei dürfe es nicht nur darum gehen, ob das Angebot groß genug ist, sondern vor allem darum, ob es auch von den Jugendlichen genutzt wird. Wenig Zustimmung fand deshalb auch der Vorschlag von Kornelia Kimpfel (FDP), dem Ruderclub ein zweites Boot zu finanzieren: „Das ist preiswerter, als den von Jugendlichen demolierten Spielplatz immer wieder zu erneuern", hatte sie erklärt. Die Verwaltung lehnt die Finanzierung des rund 5 000 Euro teuren Ruderbootes ab. „Es ist völlig offen, ob das Ruderboot von den entsprechenden Jugendlichen überhaupt angenommen werden würde“, sagte Rathaussprecherin Martina Bellack den PNN. Bürgermeister Michael Grubert (SPD) regte stattdessen an, dass Anwohner Vorfälle mit randalierenden Jugendlichen konkret notieren und melden sollen. Im Dezember hatte Grubert den Anwohnern zugesichert, die Sitzgelegenheiten auf dem Spielplatz am Adolf-Grimme-Ring beseitigen zu lassen. Das ist bislang nicht geschehen, „derzeit besteht noch Diskussionsbedarf zu dem Thema“, so Martina Bellack.

In einem Punkt waren sich die die Ausschussmitglieder einig: Es gibt in Kleinmachnow zu wenige Orte, an denen Heranwachsende sich treffen und auch mal laut sein können. Das läge auch an der zu dichten Bebauung, sagte Kornelia Kimpfel. Den Mangel an Jugendeinrichtungen bestätigt auch Olaf Hofrichter von der Polizeiwache Teltow. „Wir beobachten sowohl den Sportplatz hinter der Maxim-Gorki-Schule als auch den Spielplatz am Adolf-Grimme-Ring seit Jahren“, so Hofrichter. Allein die Präsenz helfe schon viel. „Kommt es trotzdem mal zu Problemen, reden wir mit den Jugendlichen, nur in seltenen Fällen sprechen wir einen Platzverweis aus." Ariane Lemme