PNN 14.1.11

 

Kräftiges Steuerplus für Region Teltow Die Wirtschaft brummt, die Politik streitet

(14.01.11)

Region Teltow - Die Unternehmen und Betriebe in der Region Teltow haben zum Ende des Jahres unerwartet viel Geld in die Kassen der Kommunen gespült. Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf erwartet ein Gewerbesteuerplus im Millionenbereich. Nun wird in den Kommunen darüber gestritten, wohin der unerwartete Geldsegen fließen soll.

Schon zum Ende des vergangenen Jahres lagen die Einnahmen der Stadt Teltow weit über den Erwartungen, sagte Kämmerer Rico Kasten den PNN. Mit 4,5 Millionen Euro an Gewerbesteuern hatte die Stadt für das Jahr 2010 gerechnet – am Ende standen 6,1 Millionen. Allein zwei Millionen Euro waren im vierten Quartal 2010 in die Stadtkasse geflossen. „Dass es so gut läuft, hat keiner erwartet“, so Kasten. Auch für 2011 werden rund sechs Millionen Euro an Gewerbesteuern erwartet. Wohin das Geld fließen könnte, ist noch unklar. Unter anderem steht seit neuestem der Bau eines Kletterfelsens auf der Wunschliste der Teltower SPD.

Einen konkreten Wunsch hat derweil Stahnsdorfs Bürgermeister Bernd Albers (BfB). Seine Kommune rechnet im laufenden Jahr mit einer Million Euro mehr an Einnahmen. Das frische Geld könnte in einen Hortneubau an der Stahnsdorfer Heinrich-Zille-Grundschule fließen, schlägt Albers vor. Geplant war der zwei Millionen Euro teure Neubau erst für 2015. Nun könnte 2012 gebaut werden, um die Container-Notlösung auf dem Schulhof abzulösen, so Albers. Noch Ende vergangenen Jahres hatten die Gemeindevertreter dem Ort einen knallharten Sparkurs verordnet, ein Millionen-Defizit war für das Jahr 2010 erwartet worden. „Ich erwarte keine so große Differenz“, sagte Albers jetzt. Ob aus dem Minus 2010 eine schwarze Null werde, wird im Rathaus gerade ausgerechnet. Sicher ist: Das Plus in 2011 kommt, für den Hort sei das Geld gut angelegt, so Albers. In die alten Container regnet es rein. „Wir müssen den Bau vorziehen“, sagt er. Bei der Stahnsdorfer SPD gilt hingegen eine Beteiligung an der Sanierung des Kleinmachnower Freibads neuerdings nicht mehr als ausgeschlossen.

Auch in Kleinmachnow sehen die Steuereinnahmen besser aus als erwartet, sagte CDU-Fraktionschef Ludwig Burkardt. Im Jahr 2010 habe die Kommune etwa 1,7 Millionen Euro mehr eingenommen als veranschlagt. „Die positive Entwicklung der Gemeindefinanzen werde sich 2011 fortsetzen“, erklärte Burkardt und übte Kritik: Angesichts der Zahlen sei es unverständlich, dass die Mehrheit der Gemeindevertreter den Anbau für die Steinweg-Grundschule gerade verschoben hat. Jetzt sei der finanzielle Spielraum aber da, bekräftigte Burkardt. tor