PNN 28.10.10

 

CDU fordert Stadtwerke für Stahnsdorf Gemeinde soll sich trotz Geldmangels beteiligen

Stahnsdorf/Teltow - Die Gründung eines regionalen Stadtwerkes wäre auch für die Gemeinde Stahnsdorf eine „Option mit Zukunft“. Das sagte jetzt der Sprecher der Stahnsdorfer CDU, Daniel Mühlner. Nachdem die Debatte in Teltow und Kleinmachnow zur Gründung eines gemeinsamen Stadtwerkes mit einer Machbarkeitsstudie bereits angeschoben worden ist (PNN berichteten), fordert Mühlner, dass sich auch Stahnsdorf an dem Projekt beteiligen soll – auch wenn es um die Haushaltslage der Gemeinde derzeit nicht gut bestellt sei.

„Stadtwerke gründen kostet Geld, und gerade in Stahnsdorf mangelt es derzeit an der nötigen Liquidität“, sagte Mühlner. Dennoch sollte man dem Projekt deshalb nicht den Rücken kehren. Statt Geld könnte Stahnsdorf auch ein geeignetes Grundstück im Gewerbegebiet der Gemeinde in die gemeinsame Stadtwerke-Gesellschaft einbringen, die Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf gründen könnten. „Die verkehrsmäßige Erschließung des Stahnsdorfer Gewerbegebiets müsste dann aber zügig verbessert werden“, sagte Mühlner. Auch Teltows Linken-Chef Steffen Heller schlug indes vor, dass ein künftiges regionales Stadtwerk mehr als nur den Energiesektor abdecken könnte. Außer dass die Kommunen ihre Strom- und Gasnetze in die Stadtwerke einbringen, könnten sie zum Beispiel auch ihre kommunalen Wohnungsgesellschaften oder den Bauhof daran beteiligen.

Mit dem Ziel, den Einfluss der Kommune auf dem Energiemarkt zu stärken, hatte die Teltower Fernwärme GmbH ein Gutachten zur Gründung von Stadtwerken in Auftrag gegeben. Demnach könnten zunächst Teltow und Kleinmachnow die Energieversorgung in der Region in die eigene Hand nehmen. Sie müssten dafür zunächst ihre Strom- und Gasnetze kaufen. Die nötigen Gelder dafür sollen aus der anschließenden Verpachtung der Leitungen refinanziert werden. Zeitgleich würde die Kommune eine Netzgesellschaft gründen, an der sie eine Minderheitsbeteiligung von maximal 49 Prozent hält. Strom- und Gaslieferanten wie Eonedis oder EMB könnten die übrigen Anteile erwerben. Später könnten sich die Stadtwerke aus der Netzgesellschaft entwickeln. Tobias Reichelt