PNN 11.9.10
Teltow - Das Teltower Rathaus organisiert den Bürgerprotest gegen den
neuen Flugroutenplan des Flughafens BBI Schönefeld. „Entsetzt von der Tatsache,
dass wir bislang aus derartigen Überlegungen gänzlich herausgehalten wurden,
drängt sich uns die Notwendigkeit auf, aktiv und gemeinsam mit unseren Bürgern
den Versuch zu unternehmen, gegen die Absichten vorzugehen“, teilte die
Pressesprecherin des Teltower Rathauses, Andrea Neumann, gestern mit. Dies
könne nur durch ein geschlossenes Auftreten gewährleistet werden. Ein erster
Schritt auf diesem Wege sei das Sammeln von Unterschriften.
Am Montag, 13. September, um 19 Uhr wird vom Rathaus in den
Ernst-von-Stubenrauch-Saal (Marktplatz 1/3) einladen. Jeder könne sich dort
über Details des Flugroutenplans informieren und seine Unterschrift abgeben, so
Neumann. „Dieser Termin dient aber nicht der Information, sondern ist vielmehr
als Beginn einer Initiative gegen die neu vorgestellten Flugrouten zu
betrachten.“ Die Unterschriftslisten sollen Verwendung gegenüber den Behörden
finden, die für die Entscheidungsfindung verantwortlich zeichnen.
Wie berichtet hatte die Deutsche Flugsicherung am Montag der Fluglärmkommission
den vorläufigen Entwurf für die künftigen Flugrouten vorgestellt. Dabei soll ab
Juni 2012 eine der sechs Routen überraschend über Stahnsdorf, Teltow und
Kleinmachnow via Wannsee führen. Teltows Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD)
äußerte in einer Erklärung gestern seine Verwunderung darüber, dass er über
„ein solch sensibles Thema“ aus den Medien erfahren musste und nicht vorab über
mögliche Auswirkungen von Veränderungen informiert wurde.
Einige Bürger hätten sich bereits hilfesuchend ans Rathaus gewandt. „Es muss
davon ausgegangen werden, dass sich der Lärmpegel nach der dargelegten Variante
in der Konsequenz für unsere Region erhöhen würde. Endgültig festgelegt werden
die Routen aber erst Mitte 2011 vom Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung, das
sich zuvor mit dem Justizministerium und dem Umweltbundesamt abstimmt“, wie
Schmidt betonte.
Von der Stadt Teltow werde erwartet, dass konkrete Lärmprognosen zur Diskussion
gestellt werden. „Darüber hinaus werde ich mich dafür einsetzen, dass die Stadt
in Anbetracht der jetzigen Situation in die Fluglärmkommission aufgenommen
wird, um eine unmittelbare Beteiligung am aktuellen Geschehen sicherzustellen“,
sagte Bürgermeister Schmidt.
Er versicherte, sich dafür einzusetzen, die Belastungen für die Region „so
gering wie möglich“ zu halten. „Wir werden weiter alle Möglichkeiten nutzen, um
Teltow und Ruhlsdorf im Sinne der Bürger voranzubringen.“ Henry Klix