PNN 16.01.10

 

"Das ist uns zu knirsch"

Finanzausschuss in Kleinmachnow will beim Haushalt 2010 noch mehr sparen (16.01.10)

Kleinmachnow - Kleinmachnows Finanzpolitiker wollen den Gürtel für die Gemeinde noch enger schnallen als bisher beabsichtigt. Nach dem bislang angedachten Haushaltplan sollen von den verfügbaren 16,6 Millionen Euro am Jahresende 1,2 Millionen Euro in der Kasse bleiben. „Das ist uns zu knirsch“, sagte der Linke-Politiker Klaus Jürgen Warnick nach der Sitzung des Finanzausschusses am Donnerstag.

Die Wunschvorstellung des Gemeindekämmerers, am Jahresende noch fünf Millionen Euro an liquiden Mitteln zu haben, „werden wir wohl nicht erfüllen können“, so Ausschuss-Chef Warnick: „Wenn wir an drei Millionen rankommen, sind wir gut.“ Dementsprechend schwungvoll setzte das Gremium den Rotstift an und strich bislang geplante Investitionen für dieses Jahr. Einen Kletterfelsen, der ohnehin kontrovers diskutiert wurde, wird es in den nächsten zwei Jahren in Kleinmachnow nicht geben. Auch eine Solaranlage auf dem Dach der Steinweg-Schule wird ein Zukunftsprojekt bleiben. Allein mit dem Verzicht auf diese beiden Investitionen lässt sich mehr als eine halbe Million Euro einsparen. Wie bereits der Bauausschuss zu Beginn dieser Woche (PNN berichteten) verständigten sich auch die Mitglieder des Finanzgremiums darauf, eine Reihe von Straßenbaumaßnahmen auf mehrere Jahre zu verteilen. Dazu zählt etwa die Verkehrserschließung des Seebergs, die etwa 840 000 Euro kosten soll.

Auch Sanierungsarbeiten an Schulen werden länger dauern als bisher vorgesehen – etwa die Erneuerung der Außen- und Sportanlagen der Steinweg-Grundschule. Der für diese Schule geplante Anbau soll nach einer knappen Mehrheits-Empfehlung des Finanzausschusses allerdings in diesem Jahr beginnen. Im Bauausschuss wurde dieses Vorhaben auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. „Die Frage bleibt strittig“, sagte Warnick gegenüber den PNN.

Zurückhaltend hätten sich die Mitglieder des Fachgremiums dem Vernehmen nach bei der Frage nach dem Kauf der Kammerspiele gezeigt. Wie berichtet, will Bürgermeister Michael Grubert (SPD) den Gemeindevertretern im Hauptausschuss vorschlagen, einen dreimonatigen Optionsvertrag zum Kauf des Kulturhauses zu befürworten. Der Trend gehe aufgrund der angespannten Haushaltslage eher auf Ablehnung.

Die mehrstündige Sitzung des Ausschusses sei sehr sachlich verlaufen, resümierte Warnick. Es habe „viel Vernunft und Einigkeit“ geherrscht. Der Gemeinde Kleinmachnow stehen 2010 zehn Millionen Euro weniger als in der vorläufigen Etat-Planung zur Verfügung. Grund der Mindereinnahmen sind weniger Landes-Zuschüsse, ein Rückgang an Gewerbesteuereinnahmen und eine höhere Abgabe an den Landkreis. pek