PNN 01.12.09

 

Untersuchung für Altenheim gefordert Kleinmachnows Grüne suchen ein "o" im B-Plan

Kleinmachnow - Ein Untersuchungsausschuss soll die Umstände zum Bebauungsplanverfahren um das geplante Alten- und Pflegeheim in Kleinmachnows Ortszentrum beleuchten. Das fordern die Fraktionen von Grüne und BIK in einem Antrag für die Gemeindevertretersitzung am 10. Dezember, der den PNN vorliegt.

Gemeinsam sollen sich alle Fraktionen in den Akten des mittlerweile acht Jahre dauernden Planverfahrens auf die Suche nach dem verschwundenen Buchstaben „o“ begeben: „Bei der Prüfung der Unterlagen fiel auf, dass sich im Lauf der Jahre Änderungen eingeschlichen haben, die nicht von der Gemeindevertretung getragen wurden“, lautet der Vorwurf. So sei in den ursprünglichen Plänen das Kürzel „o“ enthalten gewesen sein. Ein wichtiges Detail: Der Buchstabe steht für eine offene Bebauung. „Die ist mit einer Länge des Baukörpers unter 50 Meter definiert“, heißt es im Antragstext. In den aktuellen Unterlagen zum B-Planverfahren ist das „o“ nicht mehr zu finden – so soll das Pflegeheim an der Förster-Funke-Alle auf einer Länge von 130 Metern gebaut werden. „Der Untersuchungsausschuss soll prüfen, wer die Verantwortung für die Änderungen im B- Plan trägt und ob es noch ähnliche eingeschlichene Veränderungen gibt.“

Bürgermeister Michael Grubert (SPD) begrüßte gestern den Vorstoß. Ein Untersuchungsausschuss, wie er auf Bundesebene bekannt ist, sei zwar nicht möglich, aber ein Überwachungsausschuss. Ob dieser den Bau des Pflegeheims aufhalten kann, ist unklar: „Rechtlich dürfte es keine Auswirkungen haben“, sagte Grubert. Der Bebauungsplan für das Pflegeheim sei bereits rechtskräftig.

Wie berichtet, hatte die BIK-Gemeindevertreterin Anne von Törne zudem Beschwerde bei der Kommunalaufsicht zum Bebauungsplanverfahren eingelegt. Sie übte scharfe Kritik am Zustandekommen des B-Plans im Oktober. Eine Antwort der Aufsicht steht noch aus. tor