PNN 20.06.09

 

Senioren wollen mitreden

Politische Mitsprache Thema des Kreisseniorentags (20.06.09)

Potsdam-Mittelmark - Die Seniorenpolitik im Landkreis war Thema des Kreisseniorentages, der im Rahmen der 16. Brandenburgischen Seniorenwoche in Saarmund stattgefunden hat. Im Mittelpunkt stand ein neuer Passus in der Kommunalverfassung, der die Chance eröffnet, bestimmte Bevölkerungsgruppen und auch Senioren am kommunalpolitischen Geschehen stärker zu beteiligen. Demnach kann eine Gemeindevertretung Beauftragte oder Beiräte zur Ausländerintegration oder auch für andere Bevölkerungsgruppen benennen und ihnen politische Mitspracherechte einräumen. Der Landkreis Potsdam-Mittelmark war mit entsprechenden Regelungen Vorbild für den neuen Passus.

Inge Gerlach vom Landesseniorenrat Brandenburg begrüßte, dass Seniorenbeiräte damit als Interessenvertretung in den Kommunen etabliert werden können. Der Stahnsdorfer Kreistagsabgeordnete Gerhard Enser (CDU) hält die Regelungen allerdings noch für zu weich – bislang handelt es sich um eine Kann-Bestimmung. Nur wenige Kommunen hätten die freiwillige Chance bislang genutzt, ihre Hauptsatzungen entsprechend zu ändern, sagte Enser, und forderte eine „volle rechtliche Legitimation“ der Seniorenbeiräte, zumal die Altersgruppe rasant wachse.

Zu den Kommunen, die in ihrer Hauptsatzung mit gutem Beispiel vorangehen, gehören Kleinmachnow und Teltow. In Teltow muss ein Seniorenbeirat aber erst gegründet werden. 150 Seniorenbeiräte gibt es im Land Brandenburg, im Landkreis sind es allerdings erst sieben, darunter in Beelitz, Michendorf, Nuthetal, Kleinmachnow oder Werder (Havel). Max Bauer, Vorsitzender des Kreisseniorenbeirates Potsdam-Mittelmark, hofft auf die Neugründung weiterer Seniorenbeiräte in den Kommunen, um die Interessen dieser wachsenden Bevölkerungsgruppe vielerorts zu stärken.

Wie engagiert die bestehenden Seniorenbeiräte bei der Sache sind, bewies die hohe Teilnehmerzahl am Mittwoch: Rund 60 Seniorenvertreter waren bei der Diskussionsrunde unter dem Motto „Sozial gesichert, aktiv leben – heute und morgen“ dabei. Ein Beispiel generationsübergreifender Arbeit war die kulturelle Umrahmung des Tages durch Bergholz-Rehbrücker Hortkinder und die der durchweg älteren Jahrgänge des Rehbrücker Vereins der „Zumselinen“. kau/hkx