PNN 21.08.08

 

„Irgendwann ist Schluss“

Stahnsdorf will geplante Dreifeld-Sporthalle finanziell nicht unterstützen

Stahnsdorf - Der Wille ist da, aber das Portmonee bleibt verschlossen. Die Mitglieder des Stahnsdorfer Bildungsausschusses stimmten in ihrer Sitzung am Dienstag einheitlich gegen eine finanzielle Beteiligung ihrer Gemeinde an der bisher gemeinsam mit Teltow, Kleinmachnow und dem Landkreis geplanten Dreifeld-Sporthalle am Schwarzen Weg in Kleinmachnow. Diesem Votum schloss sich auch der anwesende Stahnsdorfer Bürgermeister Bernd Albers (Bürger für Bürger) an. Er vermisste gerade vom Landkreis den nötigen finanziellen Rückhalt für den Bau der Großhalle, die vom Evangelischen Gymnasium in Kleinmachnow, vom Teltower Oberstufenzentrum und von den regionalen Sportvereinen genutzt werden soll.

„Irgendwann ist Schluss“, brach es aus Ausschusschef Claus-Peter Martensen (CDU) heraus. Im Bildungsausschuss wollten die Stahnsdorfer mit dem neuen Bürgermeister ein Signal an Teltow, Kleinmachnow und den Kreis senden – so geschah es. „Wir tragen schon die größte Last für den Regionalen Sportverein RSV und unterstützen das Kleinmachnower Freibad“, so Martensen. Die rund eine Million Euro, die Stahnsdorf zum Hallen-Projekt beizutragen hätte, seien nicht finanzierbar. „Der Haushalt steht über allem“, fasste der CDU-Mann die Fraktionsmeinung zusammen. Andere Fraktionen schlossen sich an. Angelika Enke (SPD) sah „dringlichere Pflichtaufgaben“ und Dietrich Huckshold (Wir Vier) bekräftigte: „Im Portmonee ist nichts drin.“

Auch Bürgermeister Albers zeigte sich wenig zuversichtlich: Teltows Bürgermeister rechne mit höheren Kosten und der Landkreis wolle die Halle eher mieten statt bauen. Damit fiele ein Finanzierer weg, was die Kosten für die Kommunen in die Höhe treibe: „So gern wir es würden, können wir es nicht“, machte Albers klar.

Ganz soll die Tür zu den Nachbarkommunen noch nicht geschlossen werden. Wenn deren Pläne und finanzielle Zusagen konkreter wären, erklärten Ausschussmitglieder und Bürgermeister, könne man nochmals beraten. Bisher haben die Gemeindevertretungen von Kleinmachnow und Teltow nur signalisiert, den Sporthallenbau finanziell zu unterstützen. „Jeder wartet darauf, dass der andere aus der Deckung kommt und zeigt was er hat“, fasste Martensen zusammen.

Schlecht ist die Ausgangslage für Stahnsdorf dennoch nicht: Teltow muss als künftiges Mittelzentrum Verantwortung übernehmen, Kleinmachnow braucht die Halle für das Evangelische Gymnasium und der Kreis für sein Oberstufenzentrum. Der Ball liegt nun also wieder im Feld. Tobias Reichelt