PNN 02.07.08

 

Hoch hinaus auf den Kletterfelsen Kleinmachnow plant Alpinisten-Treffpunkt

Kleinmachnow - Wer in Kleinmachnow hoch hinaus will, bekommt bald Gelegenheit zum Üben. Nahe der Jugendfreizeiteinrichtung soll ein Kletterfelsen entstehen – der höchste der drei Gipfel liegt zwölf Meter über dem Boden. Doch ein allzu großer finanzieller Kraftakt sollte der Kletterspaß nicht werden, mahnt Klaus-Jürgen Warnick, Gemeindevertreter der Linken und Chef im Finanzausschuss. Deshalb forderte er sowohl in dem Fachgremium wie auch am Montag im Hauptausschuss eine Investitionsgrenze von 200 000 Euro.

Ursprünglich lag der Ansatz bei – für Warnick schwindelerregenden – 400 000 Euro, die im kommenden Jahr in den Gemeindehaushalt eingestellt werden sollten. Schließlich einigte man sich auf die Hälfte. 20 000 Euro sind für dieses Jahr als Planungskosten vorgesehen. Die Planer haben inzwischen ihre erste Arbeit gemacht und sind zu einer Kostenschätzung von 255 000 Euro gekommen. Mit „Befremden“ stellte Warnick nun fest, dass 300 000 Euro in den nächsten Gemeindeetat für den Kletterfelsen eingestellt werden sollen. „Da schiebt man sich klammheimlich wieder an 400 000 Euro heran“, mutmaßte er.

„Wir werden verantwortungsvoll mit öffentlichem Geld umgehen“, versuchte Bürgermeister Wolfgang Blasig (SPD) am Montag zu besänftigen. Doch es sei sinnvoll, mit den in der Planungsphase ermittelten Bausummen zu kalkulieren. Axel Wagner vom Kleinmachnower Alpenverein vermutet, dass sich die Gemeinde mit den höheren Planungskosten gegen steigende Baupreise absichern will, um das Projekt nicht zu verzögern. Ob die 300 000 Euro ausgeschöpft werden, sei also nicht sicher – dafür aber der Bau, so Wagner gegenüber den PNN.

Initiiert wurde das Vorhaben vom Alpenverein selbst. Er will sich mit 22 000 Euro an den Kosten beteiligen. Für Mitglieder des Vereins und alle anderen Hobby-Kraxler soll das Klettern kostenlos sein, erklärt Wagner. Lediglich einen Schlüsselpfand müsse man entrichten, um zum Felsen zu gelangen. Halten sich die Betriebskosten im Rahmen und werde der Felsen nicht übermäßig verschmutzt, so Wagner, dann werde das Klettern kostenfrei bleiben. Jeder der sich in der Lage sieht, bereits schon einmal geklettert sei bzw. einen entsprechenden Lehrgang absolviert habe, könne sich dann auf den Kleinmachnower Felsen wagen, so Wagner. pek/tor