PNN 21.06.08

 

Klimaschutz soll anstecken

Teltows-Agenda: Kleinmachnows Konzept ausweiten

Teltow - Nach dem Kleinmachnower Vorbild sendet nun auch die Lokale Agenda-Bewegung in Teltow Klimaschutzsignale an die Politik. Mit großem Interesse hat die Teltower Arbeitsgruppe „Energie“ die Vorschläge des Kleinmachnower Bürgermeisters für ein kommunales Klimaschutzprogramm verfolgt. Elisabeth Camin-Schmidt, Sprecherin der Gruppe, appelliert an Bürgermeister Wolfgang Blasig (SPD), seine Pläne mit Nachdruck zu verfolgen. So könne Kleinmachnow Vorbild für die gesamte Region werden. Gleichzeitig wirbt sie bei der Teltower Politik für ein städtisches Energiekonzept. Dieses solle nicht nur Kohlendioxid sparen, sondern auch Geld, sagte Camin-Schmidt gegenüber den PNN.

Unter dem Motto „Kleinmachnow schützt sein Klima“, hatte Blasig in Zusammenarbeit mit der kommunalen Agenda-Bewegung Anfang des Monats ein 17-Punkte-Klimaschutzprogramm vorgestellt. Hierzu gehören eine Solaranlage auf dem Rathausdach, ein gemeindeeigener Fuhrpark aus Elektromobilen, eine Solartankstelle, ein Pilotprojekt zur energetischen Verwendung von Grünabfällen und eine eigene CO2- Bilanz (PNN berichteten). Fernziel sei es, als Solarkommune ausgezeichnet zu werden.

Dieses erklärte Ziel solle Kleinmachnow nicht zu einem „Alibi“ verkommen lassen, sagte Camin-Schmidt. Es sei nun an Bürgermeister Blasig, in der Verwaltung einen Beauftragten für das Klimaschutzprojekt zu benennen und zu klären, wie dieser und alle anderen Akteure in den Prozess eingebunden werden. Die Umsetzung müsse nun beginnen. Mit gleichem Nachdruck müsse auch die Stadt Teltow eigene Konzepte verfolgen, sagte die Agenda-Sprecherin.

So soll mit Hilfe von Fördermitteln ein Energiekonzept der Stadt auf den Weg gebracht werden, schlägt Camin-Schmidt vor. Ebenso könnte dies in Stahnsdorf und Kleinmachnow erfolgen. Verknüpfen sollte die Region ihre umweltpolitischen Konzepte aber erst, wenn es dazu Beschlüsse in den einzelnen Kommunen gibt, erklärte sie. Gleichzeitig warnte Camin-Schmidt vor einem frühzeitigen Ende einer solchen Initiative, zum Beispiel in der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft „Der Teltow“ (KAT). Die KAT sei für umweltpolitische Konzepte „das ideale Beerdigungsinstitut“.

Derweil bereitet sich die Teltower Arbeitsgruppe „Energie“ auf ihre nächste Veranstaltung der Reihe „Teltow im Klimawandel“ vor. In der ersten Juliwoche wird es um das Thema Energiekosten gehen – wer verdient an der Energie, wie werden sich die Preise entwickeln und welche Handlungsmöglichkeiten gibt es für die Politik vor Ort. Tobias Reichelt