Potsdamer Neueste Nachrichten 20.06.08

 

Linke fordern Kopfgeld auf Wildschweine Kleinmachnow soll Abschussprämie zahlen

Kleinmachnow – Die Kleinmachnower werden ihre Wildschweine nicht los. In einem Antrag für die nächste Gemeindevertretersitzung fordern die Linken, eine Abschussprämie für jedes auf gemeindeeigenem Gebiet erlegte Tier zu prüfen.

„Wir sind der Ansicht, dass die Kommune endlich wirksame Maßnahmen ergreifen muss, um der Wildschweinplage Herr zu werden“, schrieb Linken-Fraktionschef Klaus-Jürgen Warnick in einer Mitteilung. Das Problem könne nicht so lange „ausgesessen“ werden, „bis es mehr Wildschweine als Einwohner in Kleinmachnow gibt“, so Warnick. Er sehe die Gemeinde allerdings auf dem „besten“ Weg dahin. Deshalb wollen die Linken, dass die Ausschüsse für Umwelt, Verkehr und Finanzen von den Gemeindevertretern aufgefordert werden, eine Sondersitzung zu den Problemschweinen einzuberufen. So sollen „unverzüglich wirksame Maßnahmen gegen die stetig zunehmende Gefährdung durch Wildschweine in der Gemeinde“ ergriffen werden, lautet es in dem Antrag. An dieser Sitzung sollen sich auch der Bürgermeister, die beauftragten Jagdpächter, der Kreisjagdverband, die zuständige Polizeidienststelle und andere Sachverständige beteiligen. Sie alle sollen nach geeigneten Maßnahmen suchen und klären, ob eine Abschussprämie helfen kann, die Zahl der Tiere zu verringern. Bisher hätten sich alle ergriffenen Maßnahmen als ungeeignet erwiesen. Finanzieren wollen die Linken die Prämie über den Nachtragshaushalt. Warnick sieht die Wildschweinplage inzwischen als „Topthema“ der Gemeinde. Die Tiere treten in Größenordnungen auf, die „erhebliche Gefährdungen“ für Kinder, Rentner und den Straßenverkehr nicht mehr ausschließen, schreibt er. Außerdem richteten sich die Attacken der Schwarzkittel auch zunehmend auf Gemeinde-Grün.

Derweil kündigte Bürgermeister Wolfgang Blasig (SPD) in der vergangenen Sitzung der Gemeindevertretung bereits eine „verfeinerte Strategie“ an, die Zahl der Wildschweine zu verringern (PNN berichteten). Demnach sollen sie betäubt und anschließend in entfernte Waldstücke gebracht werden. Tobias Reichelt