PNN 17.06.08

 

Landkreis soll Fath-Gelände von Asbest befreien

Kleinmachnows FDP-Chef Norbert Gutheins fordert Kreisverwaltung zum schnellen Handeln auf

Kleinmachnow - Das Fath-Areal am Stahnsdorfer Damm in Kleinmachnow ist immer noch nicht vom Asbest befreit. Heftige Kritik hat der Kleinmachnower FDP-Ortschef Norbert Gutheins deshalb gestern am Landratsamt geübt. Statt die Bürger vor einer akuten Gesundheitsgefährdung zu schützen, prozessiere der Landkreis lieber, heißt es in einer Pressemitteilung.

Das Landratsamt hatte in der vergangenen Woche auf Anfrage der PNN mitgeteilt, zunächst in einem Rechtsstreit klären zu wollen, wer für die Kosten der Entsorgung verantwortlich sei. Erst nach Abschluss der Verhandlungen könne der Kreis handeln, hieß es.

„Es ist schon irrwitzig, dass sich 500 Mitarbeiter des Landratsamtes Belzig am Gesundheitstag beteiligten, sich aber anscheinend kein einziger beim Kreis um die Gesundheit der Kleinmachnower Bürger kümmert“, kommentierte Gutheins, die Vorgehensweise des Kreises bei der Asbest-Entsorgung auf dem ehemaligen Werkstattgelände.

Immer wieder hatten die Kleinmachnower FDP und auch die Bürgerinitiative BIK (Bürger für gute Lebensqualität in Kleinmachnow) auf die Gefahren durch Altöl, Chemikalien und Asbest auf dem ungenutzten, aber frei zugänglichen Gelände aufmerksam gemacht. Sogar Proben des Bauschutts einiger auf dem Areal eingestürzter Gebäude ließ Gutheins mikroskopisch untersuchen. Bei dem vorgefundenen Asbest handelt es sich demnach um die gefährlichste Form des Stoffes. Das schwach gebundene, lockere Material könne sich beim Einatmen in der Lunge verhaken und zu schweren gesundheitlichen Schäden führen.

Trotzdem wurde das Fath-Areal, das von Kindern und Jugendlichen oft als illegaler Abenteuerspielplatz genutzt wird, nicht umfriedet. Selbst ein öffentlich zugänglicher Weg neben der Industriebrache, sei weder gesperrt worden, noch weisen Warnschilder auf die Gefahren hin, kritisiert Gutheins. „Seit Pfingsten ist den Orts- und Kreisbehörden der Verdacht auf offen herumliegendes Asbest bekannt“, kritisiert er. Tobias Reichelt