Potsdamer Neueste Nachrichten 02.02.08

 

Ungenügende Antwort

FDP kritisiert Reaktion auf Mobilfunk-Petition

Kleinmachnow - Die Kleinmachnower FDP kritisiert den Umgang mit Vorbehalten der Bürgerschaft gegen Mobilfunkmasten im Ort. In einer Petition hatte die Bürgerinitiative „Mobilfunk in Kleinmachnow“ gefordert, im 500-Meter-Umkreis von Kindergärten, Schulen sowie Jugend- und Senioreneinrichtungen keine Antennenanlagen zu errichten und auch die Wohngebiete davon freizuhalten. Mehr als 1000 Kleinmachnower hatten die Forderung unterschrieben. „Bei Bürgermeister Blasig stößt sie auf taube Ohren“, befindet FDP-Fraktionsvorsitzende Kornelia Kimpfel.

Dieser Eindruck dränge sich auf, nachdem Blasig in der jüngsten Sitzung des Hauptausschusses für einen vier Monate alten Antwortentwurf auf die Petition warb. Die Antwort stütze sich im wesentlichen nur auf die Existenz des Kleinmachnower Standortkonzepts für Mobilfunkanlagen. Dieses allerdings hat die mittelmärkische Kommunalaufsicht für rechtlich untauglich befunden (PNN berichteten). „Es ist das Papier nicht wert ist, auf dem es gedruckt wurde“, urteilt Kimpfel. Die Wertungen der Kommunalaufsicht in die Antwort auf die Petition aufzunehmen, habe der Bürgermeister im Hauptausschuss abgelehnt. Seine Begründung: Die Antwort sei bereits im vergangenen Oktober verfasst worden – da sei die Rechtsauffassung des Landkreises noch nicht bekannt gewesen. Erstaunt ist Kimpfel, dass es im Hauptausschuss trotzdem eine Mehrheit für das Schreiben gab. Die Vertreter der FDP- sowie der UBK/WIR-Fraktion lehnten die „inakzeptable Antwort“ auf die Petition ab, zwei SPD-Abgeordnete enthielten sich.

Zu den Befürwortern zählt indes Klaus-Jürgen Warnick, Fraktionschef der Linken. „Die Antwort ist ausgewogen“, meint er, denn sie verweise auf „Gesetze, die auch in Kleinmachnow gelten“. Dass der Hinweis der Kommunalaufseher auf die rechtliche Belanglosigkeit des Standortkonzeptes fehlt, ist für Warnick nicht schlimm: „Das stand doch schon in der Zeitung.“ Somit würden der aufmerksamen Bürgerinitiative keine Informationen vorenthalten. Zudem sei der Bürgermeister der falsche Adressat für die FDP-Kritik: Für die Antwort auf Petitionen sei Ortsparlamentschef Klaus Nitzsche (SPD) zuständig.

Dennoch bleibt FDP-Fraktionschefin Kimpfel bei ihrem Vorwurf, Bürgermeister Blasig nehme die Hinweise des Landkreises nicht ernst. Ihren Vorschlag im Hauptausschuss, die Bebauungspläne „Am Anger“ und „Eigenherd Süd“ in den Bauausschuss zurück zu verweisen, um dort ein Errichtungsverbot für Mobilfunk-Sendemasten einzuarbeiten, habe Blasig abgelehnt. Dabei habe der Landkreis genau diesen Weg empfohlen: Wenn es ein Verbot von Mobilfunkmasten geben soll, müsse es in jedem einzelnen B-Plan verankert werden. pek