Potsdamer Neueste Nachrichten 23.01.08
Lärmgutachten zur Belastung durch A 115
Kleinmachnow - Die
Gemeinde Kleinmachnow wird ein Lärmgutachten in Auftrag geben, um Aufschluss
über die Lärmbelastung der Autobahn A 115 zu bekommen. Mit ihrer einstimmigen
Empfehlung für ein lärmschutztechnisches Gutachten haben die Mitglieder im
Bauausschuss in ihrer jüngsten Sitzung den Weg für die Vergabe vorbereitet. Die
Vorsitzende der Kleinmachnower FDP-Fraktion, Kornelia Kimpfel, begrüßt die
klare Entscheidung über alle Parteigrenzen hinweg. Das Votum mache einen
Beschluss des Ortsparlaments am 7. Februar möglich. Darauf sei der federführend
von der FDP gemeinsam mit UBK/WIR und den Grünen im vergangenen Dezember
eingebrachte Antrag ausgerichtet.
„Lärm macht krank“, begründet die FDP-Fraktionschefin den parlamentarischen
Vorstoß gegen den Lärm von der A 115. Die Forderung zahlreicher Kleinmachnower
und der Arbeitsgruppe Verkehr der Lokalen Agenda 21 für mehr und besseren
Schutz sei bislang an den Bundes- und Landesbehörden gescheitert, die keinen
zusätzlichen Handlungsbedarf sehen. Doch geben die Kleinmachnower Lärmgeplagten
zu bedenken, dass seit dem Ausbau der Autobahn vor zehn Jahren auf sechs
Fahrspuren die Belastung für die Menschen im Ort unablässig wachse. „Wir
verzeichnen heute ein Verkehrsaufkommen von etwa 70 000 Fahrzeugen am Tag auf
dem Streckenabschnitt im Gemeindegebiet. Nicht auszudenken, was auf die
Anwohner zukommt, wenn demnächst die Prognosewerte erreicht werden, die bei
über 130 000 Autos mit einem Lkw-Anteil von bis zu 45 Prozent liegen“, so der
Sachkundige Michael Lippoldt im Bauausschuss. Daher gehe es um mehr Schutz und
Vorsorge. Dazu brauche es eine umfassende lärmschutztechnische Untersuchung,
die Standort, Länge und Höhe der vorhandenen Schutzwand ebenso einbezieht wie
die Gebäudereflexionen, vorherrschende Windrichtung, Fahrgeschwindigkeit und
Fahrbahnbelag. „Im Ergebnis“, so Kimpfel, „erwarten wir von dem Gutachten
konkrete Handlungsanweisungen für den Bund, das Land Brandenburg und die
Gemeinde Kleinmachnow, damit wir den Bürgern im Ort endlich mehr Schutz vor dem
Autobahnlärm verschaffen können.“ pek