Potsdamer Neueste Nachrichten 13.10.07

 

Martin Köhler erneut Kreiselternsprecher Sorgen über die Prüfungen in der 6. Klasse

Potsdam-Mittelmark -Der Kreiselternrat der Schulen von Potsdam-Mittelmark (KER) hat einen neuen Vorstand. Auf der konstituierenden Sitzung des Kreiselternrates in Michendorf bestätigten die Elternsprecher ihren bisherigen Sprecher – einstimmig – für weitere zwei Jahre in diesem Amt: den bündnisgrünen Kreistagsabgeordneten Martin Köhler aus Borkheide. Köhler vertritt als Elternsprecher zugleich das Wolkenberg-Gymnasiums Michendorf. Er gehört dem Kreiselternrat seit 1999 an, seit 2005 ist er Delegierter des Kreiselternrates im Landeselternrat. Unter seinen Stellvertretern ist der Elternsprecher der Eigenherd-Grundschule Kleinmachnow, SPD-Landtagsabgeordneter Jens Klocksin.

Nach den Wahlen der Delegierten für den Kreisschulbeirat und den Landeselternrat brachten viele Elternsprecher ihren Unmut über die Folgen des neuen brandenburgischen Schulgesetzes zum Ausdruck. Besonders besorgt zeigten sich die Eltern aus den Grundschulen über die neue Regelung, wonach in den 6. Klassen jetzt erstmals im November zentrale Prüfungen in den Fächern Deutsch und Mathematik geschrieben werden sollen, deren Ergebnisse mit 40 Prozent in die Halbjahresnote einfließen. „So kann die Tagesform eines elfjährigen Kindes darüber entscheiden, ob es später den Berufsbildungsgang zum Abitur einschlagen darf oder nicht“, warnt Martin Köhler.

„Wir Eltern lehnen diese hohe Gewichtung ab. Wir sehen darin den Versuch der Landesregierung, den Weg zum Abitur deutlich zu erschweren.“ Dies stehe im Widerspruch zu Äußerungen des Ministerpräsidenten Matthias Platzeck (SPD) und der Koalitionsvereinbarung von CDU und SPD, die Abiturquote anzuheben. „Zu verschieden sind die Lernbedingungen von Grundschule zu Grundschule, als dass mit zentralen Prüfungen eine Auslese schon mit elf Jahren erfolgen darf“, meint Köhler.

„Wir wollen ein Schulsystem, dass unseren Kindern die für sie individuell beste Ausbildung, ermöglicht. Es soll transparent und durchlässig sein, um auch Spätentwicklern Chancen zu bieten.“ Man sehe mit großer Sorge, dass das neue Schulgesetz hier „kontraproduktiv“ wirkt, so der Kreiselternsprecher. Der Kreiselternrat plant deshalb im kommenden Jahr eine Veranstaltung, in der das Schulgesetz auf den Prüfstand kommen soll und Handlungsoptionen ausgelotet werden. wh