Potsdamer Neueste Nachrichten 21.09.07

 

Kleinmachnower Inventar

Vor 10 Jahren öffnete das Wohnstift Augustinum – als Seniorenresidenz und Bühne für Kunst und Kultur

Kleinmachnow - Als die Stiftung Warentest 2005 deutschlandweit zwölf Seniorenresidenzen der eher gehobenen Klasse bewertete, landete das Augustinum Kleinmachnow auf dem ersten Platz. Das Haus setze „Maßstäbe mit erstklassiger Gastronomie, den besten Gemeinschaftseinrichtungen, dem vielfältigen Veranstaltungsprogramm mit Konzerten, Theater und Sportkursen“. „Hier ist alles Spitze!“ – selbst die Architektur der vor zehn Jahren am Teltowkanal eröffneten Residenz gefiel den Testern.

Wirkte anfangs der keineswegs bescheidende Bau etwas fremd am Rand der Alten Zehlendorfer Villenkolonie und an der bis dahin unberührten Ortsgrenze zu Berlin, gehört das Wohnstift heute zum festen Kleinmachnower Inventar. Vor allem aus dem Kulturkalender der Region ist das Haus nicht mehr wegzudenken. Mit seinen größtenteils öffentlichen Kunst- und Kulturangeboten ist das Augustinum eine etablierte Adresse für Konzert- und Theaterfreunde aus der Region und dem Süden Berlins. 10 bis 15 Veranstaltungen finden monatlich im Stiftstheater statt, das 245 Plätze bietet. Etwa ein Drittel des Publikums sind Gäste aus der näheren Umgebung. Mit Kleinmachnower Schulen sowie der Musikschule „Hans Eisler“ gibt es Kooperationen, regelmäßig wird die Theaterbühne zum Podium für öffentliche Diskussions- und Informationsrunden. Die monatliche literarische Soiree mit dem Slawistik-Professor Eberhard Reißner, einem Bewohner des Hauses, ist längst eine feste Institution.

Das Augustinum wiederum ist gut vor den Toren Berlins angekommen. „Wir sind Kleinmachnower geworden“, meint Stiftsdirektorin Pia Nagel. Daher lädt das Haus zur Festwoche anlässlich des zehnjährigen Bestehens vom 1. bis 5. Oktober Kunst- und Kulturinteressierte ein zu einem Konzert mit der Mitteldeutschen Kammerphilharmonie Schönebeck, einer Lesung mit dem Prinz und der Prinzessin von Preußen und einer Fotoausstellung des Kleinmachnower Fotografen Bernd Blumrich. Seine Bilder dokumentieren den Bau des Augustinums vom ersten Spatenstich bis zum Einzug der ersten Bewohner.

100 Bewohner werden die Ausstellung im Foyer zum Teil wie ein persönliches Album betrachten, denn sie leben seit der Eröffnung im Augustinum. Insgesamt residieren hier am Erlenweg 280 Senioren. „Gut ausgelastet“, sei das Wohnstift, so Direktorin Nagel. Insgesamt bietet die Anlage 268 Appartements zwischen 32 und 78 Quadratmeter und 55 verschiedenen Zuschnitten. Es sei ein besonderes Prädikat des Hauses, dass „man seine Individualität leben und die Gemeinschaft nutzen kann“, so Petra Masou, Kulturreferentin des Wohnstifts.

Das Kleinmachnower ist das 21. Haus der 1954 gegründeten Augustinum Stiftung. Die Prüfer der Stiftung Warentest, die sich anonym zum Probewohnen in den Seniorenresidenzen meldeten, gaben der Anlage am Teltowkanal insgesamt viermal ein „Sehr gut“: für Gemeinschafteinrichtungen wie Wellness, Sport und Bibliothek, für die Gastronomie, für Veranstaltungsangebote und die seniorengerechte Bauweise.

„Spitze ist das Augustinum aber auch im Preis“, so die Tester. Für ein 32 Quadratmeter großes Einzelappartement sind im Monat 1771 Euro zu zahlen. „Der Preis ist in Relation zur Leistung und zum Angebot zu sehen“, meint Stiftsdirektorin Nagel. pek