Bauen im Bad

Kleinmachnows Öffentlichkeit kann kommentieren, was sie von den Plänen für die Kiebitzberge hält

Kleinmachnow - Die Kleinmachnower können ihre Meinung sagen: Der Vorentwurf des Bebauungsplans „Kiebitzberge“ (B-Plan) wird öffentlich ausgelegt. Beschrieben werden darin u.a., wie Flächen im Freibad bebaut und genutzt werden und wie die Verkehrsführung durch das Wohngebiet gestaltet werden soll. Bislang gab es für das Gebiet, in dem sich auch das Sportforum befindet, keine planungsrechtliche Grundlage. Dieser Mangel hatte zu gerichtlichen Klagen von Anwohnern geführt und letztlich den B-Plan veranlasst.

Die Gemeindevertreter plädierten mehrheitlich dafür, den Vorentwurf nun öffentlich auszulegen. Gleichwohl gab es noch Diskussionsbedarf. So erinnerte Herbert Franke als Vorsitzender des Bauausschusses daran, dass das Fachgremium eine öffentlichen Auslage nur unter Vorbehalt empfohlen hatte. So soll die bebaubare Fläche im Bad-Eingangsbereich von 1500 auf 900 Quadratmeter reduziert werden. Zum anderen sollen in einem Ideenwettstreit ausgewählter, ortsansässiger Architekten baulichen Vorgaben entwickelt werden, die fester Bestandteil des B-Plans werden. Frankes Begründung: Die angetrebte Verdopplung der bebaubaren Flächen, auf denen sich heute die Umkleide- und Sanitärgebäude sowie die Tauchschule befinden, sei „nicht verträglich“ mit dem Gesamtbild der Anlage. Und ohne vorgegebene Kennzahlen für das Maß der Bebauung werde ein Baukoloss riskiert, wofür es genügend schlechte Vorbilder in Kleinmachnow gebe.

Frankes Vorschlag fand jedoch keine Mehrheit. So erklärte SPD-Fraktionschef Michael Scharp: „Wir brauchen eine gewisse Freiheit.“ Über Architektur könne man immer noch reden. Es sei unüblich städtebauliche Vorgaben zu machen, wenn es lediglich um die Definition einer bebaubaren Fläche gehe. Im übrigen habe man bereits einen langen Diskussions- und Abwägungsprozess hinter sich, so dass sich ein weiterer Ideenwettbewerb erübrige. Ganz so nonchalant ging CDU-Fraktionschef Ludwig Burkardt über Frankes Anregungen nicht hinweg. „Wir müssen große Aufmerksamkeit auf die Architektur legen“, betonte er. Da aber die Gemeinde Eigentümerin des Schwimmbades sei, entscheide auch sie über das weitere Verfahren.

„Interessant“ fand Bürgermeister Wolfgang Blasig den Vorschlag von Hubert Faensen (UBK/Wir), den einstigen Architekten des Freibades, der noch heute in Kleinmachnow lebt, bei der Neugestaltung des Eingangsbereiches zu konsultieren. Im Rahmen der öffentlichen Auslegung sei die Idee zwar nicht relevant, im weiteren Prozedere jedoch könnte man darauf zurückgreifen.

Zu den Vorschlägen der geplanten Verkehrsführung äußerte sich Babara Sahlmann von den Grünen kritisch. Sie bemängelte, dass es in der Fontanestraße nur einen Radweg für beide Fahrtrichtungen geben soll. Die FDP-Fraktion lehnte das gesamte Verkehrskonzept ab. pek