Potsdamer Neueste Nachrichten 23.12.06
Gut
aufgestellt
Kleinmachnow kann sparen und investieren
Kleinmachnow - Mit zwei Gegenstimmen hat
die Kleinmachnower Gemeindevertretung auf ihrer jüngsten Sitzung den Haushalt
für das kommende Jahr verabschiedet. Von den Fraktionen gab es Lob, da die Etatplanung
2007 ohne Kredite auskomme und sogar darauf gehofft werden darf, dass mehr als
nur der Pflichtteil in die Rücklage fließen wird, die derzeit etwa 4,5
Millionen Euro beträgt.
Anlass für diese Hoffnung sind auch die Zahlen, die dem Ort einen stetigen
Zuwachs von jährlich 400 Einwohnern bescheinigen. Zurzeit sind 18 552 Einwohner
mit Hauptwohnung in Kleinmachnow gemeldet. Mit nur fünf Prozent
Arbeitslosigkeit gehört die Gemeinde zudem in Brandenburg zu den glücklichen
Ausnahmen. Optimistisch stimmt Bürgermeister Wolfgang Blasig (SPD) auch die
Zahl der Arbeitsplätze im Ort, die sich im Jahr 2005 auf rund 4000 belief, mit
steigender Tendenz. Nach Einschätzung des Bürgermeisters geht es dem Ort gut,
dank Zuzug. Doch auch ihm ist klar, dass die Geldquellen, vor allem die
Einnahmen aus Entwicklungsgebieten, nicht dauerhaft sprudeln werden, weshalb
Investitionen sorgfältig abzuwägen seien, um die Rücklage nicht leer zu räumen.
Das Haushaltsvolumen beträgt rund 23,5
Millionen, von denen 80 Prozent auf den Verwaltungshaushalt entfallen. Davon
müssen 33 Prozent als Kreisumlage abgeführt werden und 25 Prozent werden für
Kinderbetreuung eingestellt. Zwar seien die Gehälter in der Verwaltung nicht
angestiegen und auch eine Stelle gestrichen worden, konstatierte
SPD-Fraktionschef Michael Scharp in der Sitzung. Ihn verärgere aber, dass die
Betriebskosten in gemeindlichen Objekten insgesamt um vier Prozent gestiegen
seien. Das sei ein Punkt, dem künftig mit mehr „Energie“ begegnet werden müsse.
Das Investitionspaket, das 4,15 Millionen Euro beinhaltet, sieht 33 Prozent für
die Schulen vor. 20 Prozent sollen in den Straßenbau und 13 Prozent in Fuß- und
Radwege investiert werden. Mit 0,83 Prozent werden Vereine und Projekte
bedacht. Da die Schulsanierung bald abgeschlossen sein wird, stehen für die
nächsten Jahre die Sanierung des Schwimmbades und eine neue Sporthalle an.
Was sich die Gemeinde künftig noch leisten kann, hängt auch vom finanziellen
Polster ab. Sparappelle gab es daher in der Sitzung von jeder Fraktion. So
mahnte Finanzausschusschef Klaus-Jürgen Warnick (PDS) vor allzu großen
Begehrlichkeiten: „Auch in Kleinmachnow können nicht alle Wünsche und Träume in
Erfüllung gehen.“ Vor Folgekosten mancher Investitionen warnte
CDU-Fraktionschef Ludwig Burkardt. Und John Banhart (Wir/UBK) nannte als
Beispiel vor allem die steigenden Kosten der dritten Grundschule auf dem
Seeberg, die von 200 000 Euro auf nunmehr 330 000 Euro angewachsen sind. „Hier
müssen wir einen besseren Mietvertrag hinbekommen“, so Banhart. K. Graulich