Potsdamer Neueste Nachrichten 17.11.06

Fusionsofferte inklusive guter Mitgift Bürgermeister Schmidt schreibt an Enser

Teltow - Die möglichen Fusionsvarianten in der Region scheinen zur Gretchenfrage zu geraten. Eine diesbezügliche Offerte sandte jüngst Teltows Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) an seinen Stahnsdorfer Amtskollegen Gerhard Enser (CDU), wie die Stadtverordneten auf ihrer Sitzung am Mittwoch erfuhren. Noch ist offen, wie Stahnsdorf den Antrag aufnehmen wird, aber Bürgermeister Schmidt ist zuversichtlich, dass der Standortvorteil der Stadt Teltow hierbei durchaus gewichtig sein könnte.

Immerhin stehe die Stadt auf der Gewinnerseite seit Bekanntwerden der landesplanerischen Absichten, sie zum Mittelzentrum zu küren. Schmidt machte deutlich, dass die Stadt auf diesen Standortvorteil nicht verzichten werde, den sie sich zudem in 16 Jahren hart erarbeitet habe. „Vielmehr sollen aus dieser Situation auch unsere Partner partizipieren“, sagte Schmidt.

Anknüpfungspunkte zum gemeinsamen Nutzen von Stahnsdorf und Teltow könnte beispielsweise eine Verlängerung der S-Bahntrasse sein – und die müsste nun einmal über Teltower Gebiet verlaufen, so Schmidt. Ein weiterer wäre die Biomalzspange, die Stahnsdorfs Gewerbegebiet Vorteile bringen würde. Und Schmidt ist überzeugt, dass auch der Kita-Eigenbetrieb eine gute Mitgift sei. So habe Teltow bei einem bilateralen Gespräch eine breite Palette anzubieten. Doch das Angebot schließe keinesfalls die Gemeinde Kleinmachnow aus.

„Es geht nicht darum andere abzukoppeln, sondern gemeinsame Bausteine zu finden“, erklärte Schmidt, weshalb er auch Kleinmachnows Bürgermeister Wolfgang Blasig über diesen Schritt informiert habe, um keine Unklarheiten aufkommen zu lassen. Konsens herrschte bei den Stadtverordneten, dass der Brief an Stahnsdorfs Bürgermeister legitim sei. Aufgrund jahrelanger Erfahrungen in der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft sei aber auch deutlich geworden, dass „der Langsamste das Tempo“ in einem Dreierbündnis bestimme. KiG