Potsdamer Neueste Nachrichten 23.08.06
Von zwei Seiten zur Hakeburg
Das künftige Hotel soll für Gäste von der Karl-Marx-Straße, für Lieferanten
vom Hochwald zu erreichen sein
Kleinmachnow - Die Hakeburg, die zu
einem Residenzhotel entwickelt wird, soll nun doch von zwei Seiten für den
Verkehr zu erreichen sein. Von der Karl-Marx-Straße soll der Komplex lediglich
für Pkws befahrbar sein. Liefer- und Müllfahrzeuge sollen über die Straße Am
Hochwald zur Hakeburg und dem geplanten Gästehaus gelangen. Für diese Variante
sprachen sich sowohl der Bau- wie auch der Verkehrsausschuss aus.
Alternative war eine Erschließung lediglich über die Karl-Marx-Straße, wofür
vor allem die Anwohnerinitiative „Am Hochwald“ geworben hatte. Diese
befürchtete eine unzumutbare Belastung, wenn der Verkehr sich seinen Weg durch
das Viertel am Rande des Seebergs sucht. Doch um den gesamten Verkehr von der
Karl-Marx-Straße zur Hakeburg zu führen, müsste das unter Denkmalschutz
stehende Torhaus umfahren werden, da die Durchfahrtshöhe des Tores für größere
Fahrzeuge nicht ausreicht. „Eine Umfahrung wäre aber ein zu starker Eingriff in
die städtebauliche Struktur“, begründet SPD-Fraktionschef Michael Scharp die
Empfehlung des Verkehrsausschusses für die andere Variante. „Wir wollen keine Torumfahrung“,
argumentiert auch Bauausschusschef Herbert Franke (UKB/WIR-Fraktion). Zudem
hätte es für eine einseitige Erschließung von der Karl-Marx-Straße einer großen
Wendeschleife vor dem Burggelände bedurft, was aus ästhetischen Gründen
vermieden werden soll. Mit viel Reisebusverkehr über den Hochwald sei nicht zu
rechnen, da mehr eine individuelle Nutzung des Hotels und weniger Reisegruppen
angestrebt werde.
„Auf Zustimmung“ treffen die
architektonischen Vorstellungen für das geplante Gästehaus, so Franke. In
diesem sollen Boarding-Houses entstehen, mit denen man Gäste zu einem längeren
Aufenthalt animieren wolle. Der Bau soll terrassenförmig angelegt werden, so
dass er sich „ganz gut in die Landschaft einfügt und nicht so wuchtig wirkt“,
so Franke. Der Abstand zur Hakeburg wurde vergrößert, allerdings gehe bislang
die Grundfläche des Neubaus über das im Bebauungsplanentwurf festgelegte Maß
hinaus. „Darüber wird noch zu diskutieren sein“, befand Franke gegenüber den
PNN. „Es sieht interessant aus“, so der Kommentar von SPD-Fraktionschef Scharp
zu den Hakeburg-Plänen. Nun bleibe abzuwarten, „was konkret vorgelegt wird“.
Zu der Frage, wie der gesamte Seeberg mit den drei Schulen sowie weiteren
Kultur- und Bildungsstätten künftig zu erreichen sein wird, will sich der
Verkehrsausschuss kommende Woche auf einer Sondersitzung verständigen.
Inzwischen liegen 13 Szenarien eines Planungsbüros für die Erschließung vor.
Wurde nach der Präsentation der ersten Ideen noch ein Verkehrschaos am
Ortszentrum befürchtet, weil nur eine Abfahrt vom Seeberg auf die
Förster-Funke-Allee skizziert worden war, sieht Scharp dieses Problem
inzwischen gelöst: Nunmehr gebe es in allen Szenarien zwei Ausfahrten. pek