Potsdamer Neueste Nachrichten 13.07.06

Immer am Wasser entlang

Weitere Lücke im Wegenetz entlang der Kanalaue soll geschlossen werden

Teltow - Eine weitere Lücke im Wegenetz der Stadt Teltow soll im nächsten Jahr geschlossen werden. Vorgesehen ist entlang der Kanalaue ab Rammrathbrücke bis zur ehemaligen Teltow-Werftbrücke einen drei Meter breiten Schotterweg zu bauen. Seit kurzem liegt dafür eine Entwurfsplanung des Berliner Ingenieurbüros Ökologie und Planung vor. Das Papier wurde einstimmig vom jüngsten Bauausschuss empfohlen. Doch bis der 1000 Meter lange Weg gebaut werden kann, sind noch einige planungsrechtliche Hürden zu überwinden.

So muss die Stadt das Einverständnis der Grundstückseigentümer einholen, allerdings ist es auch möglich über eine Grunddienstbarkeit (Eintragung eines Wegerechtes im Grundbuch) den Weg nutzen zu können, da der Weg für die touristische Vermarktung der Stadt wichtig sei, wie Bauamtsleiter Bernd Wiebrecht im Ausschuss erklärte. Auch mit der Bundesstraßenwasserverwaltung will die Stadt noch verhandeln.

Rund 155 000 Euro würde der Wegebau insgesamt kosten, der mit einer asphaltierten Strecke an der Rammrathbrücke beginnt, da dort eine Gefälle von rund sechs Prozent zu überwinden ist. Fünf Bäume sollen demnächst gefällt und diverse Büsche gerodet werden. 48 Bäume sind dafür als Ersatz vorgesehen, ebenso Sträucher und Rankpflanzen. Auch Bänke und Abfallbehälter gehören zur geplanten Ausstattung. Als ausreichend wird von den Planern der Platz hinter den Einkaufsmärkten angesehen. Dort setzten einige Märkte ihre Zäune sehr nah an die Uferböschung, was besonders von der Lokalen Agenda als „illegale Landnahme“ kritisiert wird.

Die Agenda-Aktiven engagieren sich seit Jahren für die öffentliche Wegeverbindung entlang der Kanalaue und so geriet auch der Bereich nahe der Märkte unlängst in Kritik (PNN berichteten), da hier nach wie vor Müll abgelagert wird. Eigentlich sollte die gesamte Wegeverbindung entlang der Kanalaue durch die drei Gemeinden bereits zum 100-jährigen Kanaljubiläum benutzt werden können. Dafür wurden im Herbst letzten Jahres auf Kleinmachnower Uferseite von Ein-Euro-Jobbern und Agenda-Aktiven zugewachsene Wege freigeschnitten. Im Mai war auch der Stahnsdorfer Uferabschnitt ab Übergang Potsdam bis zur Schleusenbrücke begehbar. Bürgermeister Gerhard Enser erklärte auf PNN-Nachfrage: „Wir haben uns mit der unteren Naturschutzbehörde dazu abgestimmt und vor dem Jubiläum wurde die Benutzbarkeit der Strecke von mir persönlich überprüft“. Nach den Feierlichkeiten habe es nun erneut einen Nachschnitt des Uferweges gegeben, so Enser.

Langfristiges Ziel ist es, die Teltowkanalaue als Regionalpark mit durchgängigen Rad- und Wanderwegen auf beiden Uferseiten zu entwickeln. Dabei werden bereits vorhandene Planungen verschiedener Arbeitsgruppen und Initiativen aufgegriffen. Der Zugang zum unmittelbaren Ufer ist jedoch auch 15 Jahre nach der Wende vielerorts noch nicht vorhanden. Ausgetretene und mit dem Rad schlecht befahrbare Trampelpfade würden jedoch auf einen hohen Nutzungsdruck verweisen, dem mit dem geplanten Rad- und Wanderwegenetz in Zukunft Rechnung getragen werden soll. KiG / D.B.