Potsdamer Neueste Nachrichten 02.06.06

CHRONIK DES KANALS

15. April 1898 Die königlichen Bauräte Havestadt und Contag legen die Pläne für den Bau des Teltowkanals vor

31. Oktober 1899 In Potsdam erteilt der Regierungspräsident die landespolizeiliche Baugenehmigung

5. März 1900 Der Kreistag des Kreises Teltow bewilligt die Finanzierung für den Bau des Teltowkanals: 25 Millionen Mark

22. Dezember 1900 Der Kronprinz vollzieht im Babelsberger Park bei Klein Glienicke den ersten Spatenstich

April 1901 Die eigentlichen Bauarbeiten beginnen

März 1902 Baubeginn für die Machnower Schleuse

März 1903 Die Teltower Kreisschifffahrt wird gegründet

1904 Ein Modell der Kleinmachnower Schleuse sorgt auf der Weltausstellung in St. Louis (USA) für Aufsehen

1904 waren am Kanalbau sechs Trockenbagger, fünf Schwimmbagger, 22 Dampfpumpen, 1317 Loren, sechs Schleppdampfer und 26 Lokomotiven im Einsatz

1905 sind 2550 Arbeiter mit dem Kanalbau beschäftigt. Sie kommen aus Galizien, Russland, Polen, Italien und Kroatien.

April 1904 Auf der Oststrecke zwischen Britz und Grünau wird der Teltowkanal bereits für den zweischiffigen Verkehr genutzt

3. Mai 1906 Die Teltower Stadtverordnetenversammlung beschließt, Landrat Ernst von Stubenrauch zum Ehrenbürger der Stadt zu machen

2. Juni 1906 Einweihung des Teltowkanals

22. Dezember 1906 Komplette Fertigstellung des Kanals, was bis dahin Dammversackungen bei Lichterfelde verhinderten. Der Kanal kann von Grünau bis zur Machnower Schleuse befahren werden

1907 - Freigabe des Teltowkanals für den Frachtverkehr

1924 Gründung der Teltowkanal AG, die den Kanal verwaltete und das Schleppmonopol für die Treidelbahnen besaß

1913 wurden auf dem Teltowkanal 1,4 Millionen Tonnen Güter transportiert, die Machnower Schleuse durchliefen 7200 Schiffe

1932 Die Spree-Havel-Dampf-Schifffahrt Gesellschaft meldet Konkurs an, die Teltow-Kanal AG übernimmt sämtliche Schiffe

1938/40 Bau der Nordkammer an der Machnower Schleuse, so dass 1000-Tonnen-Schiffe passieren können. Dafür musste das Schleusen-Wirtshaus abgerissen werden

April 1945 Soldaten der deutschen Wehrmacht sprengen zahlreiche Brücken über dem Teltowkanal, der zur Hauptkampflinie geworden ist. Treidelbahn und Uferbahn werden stark beschädigt.

1948 Zwischen Baumschulenweg und Mariendorf kann wieder einschiffig verkehrt werden

April 1949 - Der Teltowkanal im amerikanischen Sektor wird der Westberliner Stadtverwaltung unterstellt

Juli 1950 An den Demarkationslinien in Kleinmachnow und Rudow wird der Teltowkanal für den gesamten Schiffsverkehr gesperrt

August 1961 - Der Bau der Mauer teilt den Teltowkanal in mehrere Abschnitte. Er wird zum Teil zur Grenzanlage.

1962 - Aufgabe der Teltow-Werft

1978 - Die DDR und Westberlin nehmen Verhandlungen zur Wiedereröffnung des Kanals auf

November 1980 - Freigabe des Kanals für den Transitverkehr

1992 - Die Bundesregierung und der Bundestag beschließen mit dem Bundesverkehrswegeplan das Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 17 – den Ausbau der Wasserstraßenverbindung Hannover-Magdeburg-Berlin. Dazu gehören der Ausbau der Havel, des Teltowkanals und der Neubau der Kleinmachnower Schleuse. 110 Meter lange Motorgüterschiffe und 185 Meter lange Schubverbände sollen künftig auf diesen Wasserstraßen verkehren

1997 - Die Bürgerinitiative „pro Kanallandschaft Kleinmachnower Schleuse“ gründet sich und wird zum Streiter für einen maßvollen und wirtschaftlich vernünftigen Ausbau des Kanals und der Schleuse sowie für einen minimierten Eingriff in die sensible Kanallandschaft

1999 - Auflösung der Teltow-Kanal AG

April 2000 - Zwischen Rudow Ost und Altglienicke wird der letzten Kanalabschnitt für die Schifffahrt wieder freigegeben

Februar 2002 - Die Wasser- und Schifffahrtsdirektion fasst den Planfeststellungsbeschluss für den Neubau einer 190-Meter-Schleuse in Kleinmachnow

September 2004 - Brandenburgs Verkehrsminister Frank Szymanski unterbreitetet dem Bundesverkehrsministerium den Vorschlag, die Nordkammer der Schleuse lediglich auf 115 Meter auszubauen

2005 - Die Bundesregierung legt den Ausbau des Teltowkanals für fünf Jahre auf Eis. Nachdem der Berliner Senat bereit zuvor beschlossen hat, den Osthafen aufzugeben, soll der Kanal die Wasserstraßenklasse IV behalten und nicht für die Stufe V ausgebaut werden

2. Juni 2006 - 100 Jahre Teltowkanal