Potsdamer Neueste Nachrichten 16.03.06

115 Meter sollen reichen

Initiative richtet Appell an Landesregierung

Kleinmachnow - Die Bürgerinitiative „pro Kanallandschaft Kleinmachnower Schleuse“ will einen Appell an die brandenburgische Landesregierung sowie den Ministerpräsidenten Matthias Platzeck (SPD) richten, dass diese sich bei der Bundesregierung für eine Planungsänderung der 190 Meter langen Schleusenkammer einsetzen. Am Dienstag trafen sich Initiativenmitglieder mit dem Landtagsabgeordneten Jens Klocksin (SPD), um über den geplanten Ausbau der Kleinmachnower Schleuse und die weitere Gestaltung zu sprechen.

Initiativ-Sprecher Manfred Hauck äußerte die Befürchtung, dass im kommenden Jahr trotz zeitweiliger Sperrung der Finanzmittel mit dem Ausbau der 190 Meter langen Großschleuse in Kleinmachnow begonnen werden könnte. Die Wasser- und Schifffahrtsdirektion Ost hatte Ende 2005 erklärt, dass mit dem Schleusenausbau bis November 2007 begonnen werden müsse, da sonst der Planfeststellungsbeschluss von 2002 seine Gültigkeit verlieren würde und das gesamte Planungsverfahren neu eingeleitet werden müsste.

Seit 1998 setzt sich „pro Kanallandschaft Kleinmachnower Schleuse“ dafür ein, dass die Nordkammer der Kleinmachnower nur bis zu einer Länge von 115 Metern ausgebaut werden soll. Dadurch könnte ein durch die 190 Meter Schleuse bedrohter wertvoller bewaldeter Uferabschnitt der Kanalaue in der Nähe der Neuen Hakeburg erhalten werden, so Hauck.

Obwohl im Jahr 2004 das Bundesverkehrsministerium die Landesregierung ersucht habe, die Ausbaupläne in diesem Sinne zu prüfen und zu ändern, seien bisher keinerlei Fakten bekannt geworden, dass eine derartige Planungsänderung eingeleitet worden wäre. Gegen eine 190 Meter lange Schleusenkammer in Kleinmachnow spreche, dass die nachfolgende Schleuse Wernsdorf im Oder-Spree-Kanal nur auf 115 Meter ausgebaut werde und der für die Kleinmachnower Schleuse für das Jahr 2015 prognostizierter Transportbedarf von zehn auf 1,5 Millionen Gütertonnen reduziert worden sei, erklärte Hauck.

Der Kleinmachnower SPD-Landtagsabgeordnete Jens Klocksin versprach der Bürgerinitiative, sich in seinem Wahlkreis für deren Anliegen einzusetzen. Manfred Hauck betonte, dass eine Schleusenkammer von 115 Metern zweifellos dem zu erwartenden Transportbedarf genügen würde. Zugleich würde man damit die aktuellen Bemühungen von Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf befördern, die Teltowkanalaue gemeinsam als touristischen Anziehungspunkt zu entwickeln. D.B