Potsdamer Neueste Nachrichten 19.07.05

Internationale Schule beginnt neues Schuljahr auf dem Seeberg

Wegen Unstimmigkeiten in Kleinmachnow ist Stahnsdorf als Alternative ins Gespräch geraten

Kleinmachnow - In der Gerüchteküche brodelt es: Die Berlin Brandenburg International School (BBIS) verlässt den Seeberg. Die Stahnsdorfer Annastraße wird als neuer Standort kolportiert. Schnell zählt man eins und eins zusammen: Zum einen gilt das Areal neben dem Stahnsdorfer Gemeindezentrum in der Tat als Vorhaltefläche für eine Schule, wurde immer wieder als Standort für ein drittes regionales Gymnasium ins Spiel gebracht. Zum anderen war BBIS-Manager Burkhard Dolata im Juni aufmerksamer Zuhörer in der Sitzung der Stahnsdorfer Gemeindevertreter. Schnappt Stahnsdorf seinem Nachbarort die Internationale Schule weg, die bei ihren Vorstellungen eines Schulcampus auf dem Seeberg zuletzt auf Widerstand stieß?

„Wir haben kein Interesse, den Seeberg zu verlassen“, erklärte gestern Dolata gegenüber den PNN. Das Gerücht um Stahnsdorf kommentiere er nicht. Die Gemüter, die vor der Sommerpause um die BBIS erhitzt waren, hätten sich beruhigt. Zu Erinnerung: Die BBIS bestand darauf, dass in den Aufstellungsbeschluss für einen Bebbaungsplan für den Seeberg die Gemeindevertreter mit aufnehmen, dass um die Schule ein Zaun gezogen wird. Die Ortsparlamentarier lehnten jedoch ab: Ein Zaun verhindere den freien, öffentlichen Zugang des Seeberges und erinnere an Zeiten der NS-Diktatur und SED-Herrschaft, in denen das Gelände abgeriegelt war. Darauf drohte BBIS-Manager Dolata mit dem Weggang der Schule. „Wir brauchen eine eindeutige Entscheidung für unser Konzept“, so Dolata. Zwar ebnete die Gemeindevertretung mit ihrem Aufstellungsbeschluss grundsätzlich den Weg für einen Campus, das detaillierte Konzept der BBIS wollte sie noch nicht absegnen. Die Folgen für die BBIS habe nun der Aufsichtsrat zu klären, ließ der Schulmanager daraufhin alle Konsequenzen offen. Das Gremium hat inzwischen getagt, über das Ergebnis schweigt Dolata. Fest steht: „Das neue Schuljahr beginnt auf dem Seeberg“, so der Geschäftsführer. Die Situation habe sich entspannt. Peter Könnicke