Potsdamer Neueste Nachrichten 19.05.05

Bannwald soll besser geschützt werden

Kleinmachnow - Die Gemeinde Kleinmachnow will ihre grüne Lunge besser schützen. Denn zurzeit wird der Bannwald von den Bewohnern nicht besonders respektvoll behandelt. Die Fraktionen von CDU/FDP und SPD haben Baumbeschädigungen ausgemacht, Verunreinigung von Gewässern, Fangen und Verletzen von Wildtieren, Abfälle und Zuwegung zu Grundstücken. Fazit: Zunehmender Siedlungsdruck gefährde gefährde die Bedeutung des Forstes für den Ort.

Um dem entgegenzutreten hat die Gemeindevertretung nun zunächst den Bürgermeister mit einer Bestandsaufnahme beauftragt. Die Verwaltung soll „alle dem Bannwald fremden Nutzungen erfassen“, ob genehmigt oder nicht. Im nächsten Schritt sollen zweckwidrige Nutzungen durch die Gemeinde selbst schrittweise beendet werden. Für die übrigen ist die Verwaltung beauftragt, ein Konzept zu ihrer Beseitigung zu erstellen.

Der Antrag, den CDU/FDP und SPD gemeinsam einreichten, wurde ohne Gegenstimmen und mit drei Enthaltungen verabschiedet. Kritik kam allerdings von der PDS, die die Sinnhaftigkeit bezweifelt. Hans-Jürgen Warnick sprach von einem „Placebo“, das Aktivität vorgaukele. Harry Hartig befand, ein solcher Beschluss sei bereits in den 90er Jahren gefasst worden.

Einen „kleinen Mangel“ sah auch Bürgermeister Wolfgang Blasig in dem Beschluss. Er hielt es für einen Irrglauben, dass er sich ohne Kostenaufwand umsetzen lasse: „Unter anderem werden wir uns externen Sachverstand einkaufen müssen.“

Ein wenig überrascht zeigte sich Angelika Scheib von der UBK/WIR-Fraktion, dass der Antrag nicht vom Umweltausschuss – also überparteilich – eingereicht sei. Antwort von Fred Weigert (CDU): „Im Ausschuss wurde erörtert, wer sich anschließt. Sie hätten es gern vorher ansprechen dürfen.“ eck