Potsdamer Neueste Nachrichten 28.04.05

UBK/WIR-Fraktion gegen umzäunten Campus

Beschränkter Zugang des Seebergs wäre ein "Aufleben unglücklicher Geschichte"

Kleinmachnow - Nach dem Kleinmachnower SPD-Vorstand haben sich auch die Gemeindevertreter der Fraktion UBK/WIR gegen die Absicht der Berlin Brandenburg International School (BBIS) gewandt, den geplanten Schulcampus auf dem Seeberg einzuzäunen. BBIS-Geschäftsführer Burkhard Dolata hatte in dieser Woche gegenüber den PNN bekräftigt, dass ein Zaun zum Sicherheitsbedürfnis einer Internationalen Schule gehöre. Dies sei ein Kaufkriterium für die BBIS, die einen großen Teil des Seeberg-Ensembles für den Bau eines Campus für 800 Schüler erwerben will.

Für die UBK/WIR-Fraktion würde die Idee eines Campus zur „bloßen Augenwischerei“, wenn Offenheit und Öffentlichkeit ausgeschlossen werden. „Der Großteil des Denkmalensembles der ehemaligen Reichspostforschungsanstalt wäre einem interessierten Publikum nicht mehr zugänglich und dem eigentlichen Sinn eines Denkmals entzogen“, so Fraktionsmitglied Hubert Faensen. Die Gemeinde könne sich glücklich schätzen, wenn sich ein Nutzer für den Baukomplex finde und zugleich Mittel für Sanierung und Denkmalpflege aufbringt. „Mit einer Absperrung des Geländes würde allerdings eine bekannte und unglückliche Geschichte aufleben, nur dass jetzt die Pförtner der Schule Wachdienst tun“, heißt es in einer Erklärung der Fraktion, die darauf hinweist, dass der Seeberg nach der Forschungsanstalt als SED-Kaderschmiede diente und für die Öffentlichkeit unzugänglich blieb.

Für die vier UBK/WIR-Abgeordneten ist die Forderung, das BBIS-Gelände mit seinen geplanten Schulgebäuden, Sportplatz und Turnhalle zu umzäunen, nicht nur inakzeptabel, sondern auch unverständlich. „Als Vorwand dienen Sicherheitsinteressen, die freilich weder in der Schulpraxis der letzten Jahre, noch in der vom BBIS beauftragten Planung des Architekturbüros Schlandt, noch in der Bauvoranfrage zur Geltung kamen“, so die Fraktion. Die BBIS ist seit 2001 auf dem Seeberg. pek