Beschränkter Zugang des Seebergs wäre ein "Aufleben
unglücklicher Geschichte"
Kleinmachnow - Nach dem Kleinmachnower SPD-Vorstand haben sich auch die
Gemeindevertreter der Fraktion UBK/WIR gegen die Absicht der Berlin Brandenburg
International School (BBIS) gewandt, den geplanten Schulcampus auf dem Seeberg
einzuzäunen. BBIS-Geschäftsführer Burkhard Dolata hatte in dieser Woche
gegenüber den PNN bekräftigt, dass ein Zaun zum Sicherheitsbedürfnis einer
Internationalen Schule gehöre. Dies sei ein Kaufkriterium für die BBIS, die
einen großen Teil des Seeberg-Ensembles für den Bau eines Campus für 800
Schüler erwerben will.
Für die UBK/WIR-Fraktion würde die Idee eines Campus zur „bloßen
Augenwischerei“, wenn Offenheit und Öffentlichkeit ausgeschlossen werden. „Der
Großteil des Denkmalensembles der ehemaligen Reichspostforschungsanstalt wäre
einem interessierten Publikum nicht mehr zugänglich und dem eigentlichen Sinn
eines Denkmals entzogen“, so Fraktionsmitglied Hubert Faensen. Die Gemeinde
könne sich glücklich schätzen, wenn sich ein Nutzer für den Baukomplex finde
und zugleich Mittel für Sanierung und Denkmalpflege aufbringt. „Mit einer Absperrung
des Geländes würde allerdings eine bekannte und unglückliche Geschichte
aufleben, nur dass jetzt die Pförtner der Schule Wachdienst tun“, heißt es in
einer Erklärung der Fraktion, die darauf hinweist, dass der Seeberg nach der
Forschungsanstalt als SED-Kaderschmiede diente und für die Öffentlichkeit
unzugänglich blieb.
Für die vier UBK/WIR-Abgeordneten ist
die Forderung, das BBIS-Gelände mit seinen geplanten Schulgebäuden, Sportplatz
und Turnhalle zu umzäunen, nicht nur inakzeptabel, sondern auch unverständlich.
„Als Vorwand dienen Sicherheitsinteressen, die freilich weder in der
Schulpraxis der letzten Jahre, noch in der vom BBIS beauftragten Planung des
Architekturbüros Schlandt, noch in der Bauvoranfrage zur Geltung kamen“, so die
Fraktion. Die BBIS ist seit 2001 auf dem Seeberg. pek