Potsdamer Neueste Nachrichten 09.02.05

"Unglaublich schlechte Qualität"

Kleinmachnow - Das Berliner Architekturbüro Kuhn & Co. wird den Bau der Sporthalle für die Eigenherd-Schule in Kleinmachnow ausführen. Das beschloss der Hauptausschuss der Gemeindevertertung am Montagabend. Allerdings musste sich vor dem Beschluss Bürgermeister Wolfgang Blasig (SPD) harsche Kritik einiger Gemeindevertreter anhören, da das von ihm vorgelegte Beschlusspapier von einer „unglaublich schlechten Qualität war“, wie der WIR-Abgeordnete John Banhart monierte.

So wurde in der zweiseitigen Beschlussvorlage lediglich das Honorar für den Architekten angegeben. Dieses berechnet sich aus der Bausumme für das Vorhaben, jedoch fehlten dafür jegliche Angaben. „Auf Nachfragen zeigte sich der Bürgermeister völlig uninformiert“, schrieb Bahnhart ins WIR-Protokoll, mit dem die Wählervereinigung die Vorgänge in den Gremien des Ortsparlamentes öffentlich macht. Außerdem waren in der Vorlage weder Leistungsumfang noch Beschreibung des Bauwerkes enthalten. „Auf Grundlage eines solchen Dokuments vergibt die Gemeinde Architektenleistungen in Höhe von 133000 Euro“, kritisiert Banhart.

CDU-Fraktionschef Ludwig Burkardt teilt die Kritik: „Die Vorlage ist äußert unbefriedigend.“ Ebenso beklagt SPD-Vertreter Jens Klocksin „das immer wiederkehrende Moment, dass die Qualität der Verwaltungsvorlagen mangelhaft ist“. Dennoch stimmten die SPD- wie auch die CDU-Vertreter der Auftragsvergabe zu. Grund: Eine weitere Verzögerung des lange diskutierten Baus sei nicht zu verantworten, zum nächsten Schuljahr soll die Halle fertig sein. Jedoch wurde Blasig aufgefordert, die mangelhafte Vorlage zu überarbeiten.

Abgelehnt wurde hingegen der Vorschlag des Bürgermeisters, mit der Projektsteuerung des Turnhallenbaus die Dreilinden Entwicklungs-Gesellschaft (DEG) zu beauftragen. Stattdessen soll ein Auswahlverfahren angestrebt werden. „Ich habe Zweifel an der Arbeitsqualität der DEG“, begründet CDU-Vertreter Burkardt seine Vorbehalte. pek