Potsdamer Neueste Nachrichten 25.01.05

Baurecht am Mauerstreifen noch ungeklärt

Kleinmachnow - Ungeklärt blieb auf der jüngsten Sitzung der Kleinmachnower Gemeindevertreter, ob und wie die ehemaligen Mauergrundstücke am Wolfswerder bebaut werden. Bürgermeister Wolfgang Blasig zog eine Vorlage für einen Beschluss zurück, mit der die ursprünglich bestehenden Überlegungen für eine Bebauung geändert wurden (PNN berichteten). Stattdessen sollte eine Grünfläche als Teil eines durchgehenden Grünzugs entlang des Jägerstiegs aufgegeben und zur Bebauung freigegeben werden.

Diese von der gemeindlichen Bauverwaltung vorgeschlagene Variante hätte verhindert, dass ein hinter der Grünfläche gelegenes Grundstück baulich genutzt wird. Auf den derzeit als Gartenland genutzten Grundstücken stand einst die Mauer. Nach der Wende bekam allerdings die Jewish Claims Conference (JCC) die Parzellen zugesprochen, weil es sich um einstigen jüdischen Besitz des Bankiers Mühlmann handelt. Für den heutigen unmittelbar betroffenen Anwohner wäre eine Bebauung des von ihm genutzen Grünlandes hinter seinem Haus eine erneute Teilung des Grundstücks. Die meisten Gemeindevertreter des Bauausschusses waren sich daher in ihrer Sitzung Anfang Januar einig, weder erneutes Unrecht schaffen zu wollen noch eine Bebauung auf dem Grünzug zuzulassen. Sie baten jedoch das Bauamt zu prüfen, ob eine Verweigerung des Baurechts juristische Folgen haben könnte.

Wie Bürgermeister Blasig nun in der Vorwoche informierte, seien bislang nicht alle Aspekte geklärt. Vor allem die berechtigten Interessen des im Grundbuch eingetragenen Eigentümers des möglichen Baulandes – das ist die JCC – müssten noch geprüft werden. Seine Verwaltung werde nochmals alle Beteiligten konsultieren. pek