Potsdamer Neueste Nachrichten 29.09.04

Baumriesen bleiben stehen

Wege werden umgeleitet zur Fußgängersicherheit

Kleinmachnow - Die fünf ehrwürdigen alte Eichen auf dem Kleinmachnower Weinberg werden nicht, wie zunächst geplant, gefällt. Stattdessen werden in den kommenden Wochen mehrere AMB-Kräfte neue Wege anlegen und durch Abschirmungen unter den Kronenbereichen dafür sorgen, dass die Fußgänger vor abbrechenden Ästen und Totholz geschützt sind. Dieser Tage hat die Untere Naturschutzbehörde dafür grünes Licht gegeben.

Besonders wichtig ist das Buddeln rings um den 700 Jahre alten und über 32 Meter hohen Baumriesen am Buga-Wanderweg im Bäketal. Das Alter sieht man ihm an, auch durch die morschen Äste und eine große Höhle im Baumstamm, in der ein Ameisenvolk heimisch geworden ist. Nun soll der daneben verlaufende Weg um etwa 25 Meter in Richtung Bäketal verlegt werden. So hatten es die Naturschützer vorgeschlagen, als sich im Frühjahr eine lebhafte öffentliche Debatte um die alten Eichen entwickelte.

Auslöser war ein Schreiben der Gemeindeverwaltung, laut dem die morschen Uralt-Bäume ein „nicht zu unterschätzendes Gefahrenpotential“ für Fußgänger und spielende Kinder darstellten. Das Fällen der Baumveteranen bot sich als die schnellste Lösung des Problems an. Das aber war nicht gewollt. Besonders die Agenda-Arbeitsgruppe „Landschafts- und Naturschutz“ machte sich für den Erhalt der Baumriesen stark, weil sie als kultur- und naturhistorische Besonderheit begriffen wurden. „Sie können doch ein Wahrzeichen für unsere Waldgemeinde sein", so das Anliegen der Naturschützer mit ihrem Verweis darauf, dass Stieleichen bis zu 1000 Jahre alt werden können.

Davon noch weit entfernt ist die rund 25 Meter große Eiche, die gleich neben dem Gelände des Gymnasiums nicht weit vom ehemaligen Eiskeller der Familie von Hake ihre Äste in den Himmel streckt. Sie findet besonders durch ihren Wurzelansatz größte Aufmerksamkeit, denn die Sockelbildung ähnelt einem Elefantenfuß. Die ABM-Kräfte werden auch hier tätig werden. Geplant ist auch das Aufstellen von Schautafeln, die über den Wert der Bäume Auskunft geben und die Wanderer zum Schutz der Flächen auffordern. Georg Jopke