Potsdamer Neueste Nachrichten 23.08.04

Demo gegen Funk-Mast im Bannwald

Anwohner-Widerspruch beim Landkreis

Kleinmachnow - Zu einer Demonstration ruft die Bürgerinitiative „Kein Funkmast im Bannwald“ auf. Im Vorfeld der Gemeindeparlamentssitzung am kommenden Donnerstag (17.30 Uhr im nh-Hotel) soll gegen die Errichtung und Inbetriebnahme des Funkmastes inmitten des Grünzuges protestiert werden. „Die Anlage stellt eine mögliche gesundheitliche Gefährdung für uns Bewohner dar und bringt einen direkten Einfluss auf unser Wohnumfeld mit sich“, heißt es aus der Initiative der Anwohnerschaft, die vor allem aus dem Kreis der Orts-FDP Unterstützung findet. „Wir sind nicht technikfeindlich“, heißt es weiter in dem Aufruf, „aber die Technik muss sich an den Bedürfnissen der hier lebenden Menschen ausrichten.“ Die Initiative fordert, dass dieser Funkmast mit seinen sechs geplanten Antennen nicht in Betrieb geht und außerhalb von Wohngebieten errichtet wird.

Wie auf einem erneuten Bürgerforum am vergangenen Freitag bekannt wurde, sind inzwischen von mehreren Anwohnern Drittwidersprüche beim Landratsamt eingereicht wurden. Teilweise haben sich sogar mehrere Anwohner dabei zu Gruppen zusammengeschlossen, um bei einem Scheitern der Widersprüche durch mehrere Instanzen zu klagen. Die mittelmärkische Bauaufsichtsbehörde hatte den Antrag der Mobilfunkunternehmens 02 genehmigt, da es sich bei dem Standort für den Funkmast um einen Außenbereich handelt, wo priviligierte Vorhaben zulässig sind.

Der FDP-Landesvorsitzende Heinz Lanfermann hat sich inzwischen in einem Schreiben an den FDP-Ortsverband gewandt und diesen sowie die Bürgerinitiative in der Kritik bestätigt. In seinem Schreiben heißt es: „Wie bei der Windkraft, so auch bei den Mobilfunkmasten - wir als FDP stehen der Technik positiv gegenüber. Aber, und das ist das Entscheidende, wir wollen, dass der Bürger in einer vernünftigen Art und Weise beteiligt wird und an der Gestaltung bzw. Beeinträchtigung seines Lebensumfeldes aktiv mitarbeiten kann."

Im Hauptausschuss der Gemeindevertretung ist die Funkmast-Problematik vor einer Woche erörtert worden. CDU-Fraktionschef Ludwig Burkardt hatte dort moniert, dass die Gemeinde in ihrer Stellungnahme an den Landkreis nicht kritisiert hat, dass das Orts- und Landschaftsbild verunstaltet werde. Bürgermeister Wolfgang Blasig (SPD) verwies auf den geringen Einfluss der Kommune in diesem Fall. Zudem befand er: „Eine weitere, politisch geprägte Stellungnahme wäre zum jetzigen Zeitpunkt irrelevant“. pek