Potsdamer Neueste Nachrichten  10.05.2004

Erhaltet den Affenclub!

Hier trifft sich die Szene, nicht im neuen Ortszentrum, und stören tut das niemanden.

Warum will man den Kleinmachnower Affenclub schließen? Ist ein solcher Club nicht zu vereinbaren mit den (neuen) Gemeindeanstrebungen? Ist der Musikverein zu anspruchslos für das neue Ortszentrum?

Fragen über Fragen, die mal wieder, wie ja allgemein bekannt in der Politik, nur unter den Verantwortlichen in den hohen Positionen diskutiert wurden, anstatt direkt an die unmittelbar Betroffenen, nämlich uns – die jungen Erwachsenen, heranzutreten!

Wenn der Affenclub schließt, verliert die Jugend von Kleinmachnow einen wichtigen Bezugspunkt – und von Alternativen kann ja derzeit nicht einmal ansatzweise die Rede sein. Denn „Musicpark“ und Co. stellen keine wirkliche Clubatmosphäre dar, sondern zielen auf eine große Massenabfertigung ab, was in Ordnung ist, aber wirklichem Flair und Szenecharakter nicht gerecht werden kann. 40 Jahre lang gehörte der Musikverein mit zu Kleinmachnow und von einem Moment auf den anderen soll er einfach so dem Erdboden gleich gemacht werden?

Man kann Tradition und Erinnerungen dennoch nicht einfach abschaffen und verbieten. Wo sollen wir hin – in die etablierten Lokalitäten Kleinmachnows, wo man preislich betrachtet fast das doppelte bis dreifache zahlt? Oder vielleicht besser doch gleich auf die Straße?

Der Affenclub ist die einzige Einrichtung in Kleinmachnow, die die Möglichkeit bietet sich nach 21 Uhr zu treffen, zu feiern, zu diskutieren und Musik zu machen. Warum werden diese Fakten denn überhaupt nicht berücksichtigt, sondern blind übersehen?

Der Affenclub ist und war schon immer die Präsentationsfläche für junge lokale und auswärtige Bands bzw. Künstler jeder musikalischen Richtung. Die Konzerte haben Stil, sind professionell organisiert und haben schon den ein oder anderen wichtigen Veranstalter auf Bands Kleinmachnows aufmerksam gemacht.

Wir wollen objektiv und unabhängig darstellen, warum der Affenclub bleiben muss: Jugendliche brauchen auch pädagogenfreie Räume, günstige Konditionen um Spaß zu haben und gerechte „Überwachung“ beim Umgang mit Alkohol! Der Ärger entsteht einzig und allein durch Langeweile und fehlende Alternativen. Der Affenclub ist das Zentrum Kleinmachnows für friedliches Publikum, das Freude an Musik hat.

Die Kleinmachnower

Sebastian Völker, Nils Dettmann, Katharina Prestel, Maren Henßler, Roland Schenderlein, Alrik Kreemke, Mario Schuster, Benjamin Jentzsch, Moritz Hertel, Erik Laabs, Michael Grundig, Alexander Flechsig, Johannes Kerbstädt, Robert Spiesecke, Anne Tietz, Steffen Nowodnick, Marie Langleist, Ronny Schubbert, Martin Fritzsche, Michael Behm, Wolfgang Zechlin, Laura Schenderlein, Stephanie Scheufler, Dominik Jentzsch, Daniel John, Christian Herschelmann, Clemens Jahn, Ronny Tietz, Björn Kreemke, Bernd Gastmeier, David Spiesecke, Karl Schoknecht, Paul Langleist, Christin Pahl