MAZ 26.06.09

 

Busfahrer nehmen bald EC-Karten an

Verkehr Pilotprojekt: Havelbus-Passagiere können Monats- und Wochenfahrscheine künftig per Lastschriftverfahren kaufen

POTSDAM-MITTELMARK - Mit EC-Karte werden Fahrgäste der Havelbus-Gesellschaft künftig direkt im Bus ihre Monats- und Wochenkarten lösen können. Am 1. Juli startet das Unternehmen ein Pilotprojekt auf einigen Linien in Teltow, Kleinmachnow, Stahnsdorf und in Teilen Potsdams – in Anspruch nehmen können den neuen Dienst Passagiere der Linien X1, 601, 602, 620, 621, 622, 623, 624, 627, 628 und 629. Der Praxistest wird sich über einen Zeitraum von sechs Monaten erstrecken.

Damit ist Havelbus nach eigenen Angaben deutschlandweit eines der ersten Verkehrsunternehmen, das den elektronischen Bezahlservice an Bord einführt.

Anlass ist nach Angaben des Unternehmens unter anderem die vermehrte Nachfrage nach Zeitkarten beim Fahrpersonal direkt im Bus. „Wir wollen unseren Fahrgästen und unserem Personal damit das umständliche Bereithalten von ausreichendem Wechselgeld ersparen“, sagt Frank Weise, Betriebsleiter der Servicegesellschaft BVSG von Havelbus.

Große Investitionen sind laut Havelbus nicht nötig, da die Fahrkartendrucker an Bord bereits so ausgestattet sind, dass Kartenzahlung im Grunde möglich ist. Etliche Havelbusfahrer sind bereits in Schulungen mit dem System vertraut gemacht worden.

„Wir sind gespannt, ob sich dieser neue Service in der Praxis bewährt“, sagt Weise. Ob Havelbus nach Ende der Erprobungsphase tatsächlich flächendeckend das elektronische Lastschriftverfahren einführen wird, hängt davon ab, ob die Kunden den Service in Anspruch nehmen, die Technik störungsfrei funktioniert und der Bezahlvorgang nicht viel länger dauert als bislang. Unternehmenssprecherin Ulrike Rehberg äußerte gestern die Erwartung, das Bezahlen werde „nicht länger als bisher“ dauern. Einige Testläufe hat das Unternehmen bereits absolvieren lassen.

Ein Diskretionsabstand für Kunden in der Warteschlange wie in Banken oder Bahnschaltern wird nach Angaben des Unternehmens nicht notwendig sein. Die Fahrgäste werden keine PIN-Nummer eingeben, sondern ihre Unterschrift unter den Bon setzen.

Havelbus-Sprecherin Ulrike Rehberg versicherte gegenüber der MAZ, dass die Verkehrsgesellschaft keineswegs im Gegenzug plane, ihr stationäres Netz von Verkaufsstellen auszudünnen. Vielmehr könne der neue Ansatz helfen, den Service gerade in ländlichen Regionen zu verbessern. (MAZ)