MAZ 13.03.09

 

IMMOBILIEN: Nur eine Ausnahme

Bodenrichtwerte für Gewerbe- und Wohnbauflächen meistenteils fallend

BELZIG - Gute Nachricht für alle potenziellen Bauherren, schlechte für Makler: Die Grundstückspreise für Bauland sind voriges Jahr zwischen Havel und Fläming eher gesunken. Ausnahmen gibt es nur wenige. Insbesondere die Wohnparks – also jene Entwicklungsgebiete, in denen Investoren Häuser von der Stange anbieten – sind nicht mehr so gefragt wie noch 2007.

Zu diesen Erkenntnissen kommt der Gutachterausschuss des Landkreises Potsdam-Mittelmark, der alle 2008 abgeschlossenen Bauland-Verkäufe ausgewertet hat. „Wir erleben eine Normalisierung des Preisniveaus. Vieles wurde zuvor recht teuer gehandelt“, schätzt Wilk Mroß, Vorsitzender des Gremiums, ein und ergänzt: „Anzeichen eines Einbruchs des Grundstücksmarktes kann ich nicht erkennen.“

Dennoch spürbar rückläufig ist die Entwicklung in den beiden hiesigen Waldgemeinden. In Borkheide (Ortslage) liegt der Bodenrichtwert nun bei 20 statt 22 Euro je Quadratmeter. In Borkwalde fällt er von 50 auf 45 Euro je Quadratmeter (Wohnpark) bzw. von 20 auf 18 Euro je Quadratmeter (Ortslage). In Linthe, Grabower Weg werden jetzt bei Grundstücksgeschäften 55 statt 60 Euro aufgerufen.

Insgesamt sind die Preise für Gewerbe- und Wohnbauflächen im Südwesten jedoch stabil auf meistens geringem Level. Ohnehin entfallen überhaupt nur 19 Prozent der veränderten Kennzahlen auf den Berlin-fernen Raum. Dort freilich wird zum Leidwesen der Bauern ihr Boden immer teurer. 28 statt 21 Cent je Quadratmeter Acker- und 25 statt 19 Cent je Quadratmeter Grünland sind inzwischen üblich. Obgleich Wald hier zu Lande diesmal solide mit 14 Cent je Quadratmeter angegeben ist, muss festgestellt werden, dass der Preis seit 2006 um 40 Prozent gestiegen ist. In den Gewerbegebieten hingegen ist der Trend ebenfalls leicht rückläufig. In Linthe werden nur noch 20 statt 25 Euo je Quadratmeter fällig. In Belzig/Seedoche werden 10 statt 12 Euro je Quaddratmeter fällig.

Nur eine Gemeinde kann sich vollständig dem Abwärtstrend entziehen: Die Baulandpreise in Kleinmachnow steigen weiterhin. Mit 290 Euro pro Quadratmeter wurde in der Zehlendorfer Villenkolonie der Höchstwert erreicht. „In Kleinmachnow haben wir ein sinkendes Angebot bei gleichbleibender Nachfrage“, erklärt der Ausschuss-Vorsitzende. „Es ist einfach Geld wert, in Kleinmachnow zu wohnen – in Teltow und Stahnsdorf bekommt man Grundstücke zum Teil für die Hälfte des Preises.“ Dies alles ist zu sehen auf der Bodenrichtwertkarte für den Landkreis Potsdam-Mittelmark. Sie ist in allen lokalen Verwaltungen einsehbar oder kann gegen Gebühr beim Kataster- und Vermessungswesen des Kreises Potsdam-Mittelmark bestellt werden.

Bodenrichtwertkarte (30 Euro) gibt es in der Kreisverwaltung Potsdam-Mittelmark, Außenstelle Teltow, Lankeweg 4, (0 33 28) 31 83 13. (Von Ulrich Wangemann und René Gaffron)