MAZ 24.01.09

 

INFRASTRUKTUR: Anwohner fühlen sich allein gelassen

Kleinmachnower Wacholderweg ist spiegelglatt / Gefährlicher Schulweg

KLEINMACHNOW - Eine zentimeterdicke Eisschicht überzieht den Wacholderweg in Kleinmachnow. Seit 6. Januar ist die Straße praktisch nicht mehr passierbar, berichtete Petra Fey der MAZ.

Nach einigen Stürzen und sehr gefährlichen Situationen mit Autos habe man sich schließlich hilfesuchend an die Gemeindeverwaltung gewandt, erzählt die Anwohnerin: Reifen hätten auf spiegelglatter Fläche durchgedreht, die Stellplätze des Neubauviertels seien nur unter größten Schwierigkeiten zu erreichen und auch als Fußgänger – eine Nachbarin sei hochschwanger – erlebe man abenteuerliche Rutschpartien. Brisant sei auch, dass der Wacholderweg als ein Hauptfußweg für Kinder der Eigenherdgrundschule diene.

Überrascht sind die Anlieger nun über die lapidare Reaktion der Verwaltung. Diese beschied der Anwohnerin, dass der Wacholderweg eine Straße der „Kategorie zwei“ sei und daher auf keinen Fall geräumt werde. Der Einwand Feys, hier bestehe aber doch Gefahr für Leib und Leben, sei wiederum mit dem Hinweis auf die Straßensatzung beantwortet worden. Am Dienstag weigerte sich dann auch noch die APM, die Mülltonnen zu leeren: „Der Wacholderweg sei unpassierbar“. In einer „halsbrecherischen Aktion“, so Fey, haben die Anwohner daraufhin ihre Tonnen übers Eis in den Seemannsheimweg gezerrt. „Ungeheuerlich“ nennt sie die Situation, mit der sich Anwohner allein gelassen fühlen.

„Ich bin da lang gefahren, habe das geprüft, da gilt sowieso nur Schritttempo, sagt Eckhard Dehne, Leiter des Fachbereichs Öffentliche Sicherheit. Die Gemeinde werde gemäß Satzung dort nicht streuen, auch nicht im Ausnahmenfall, denn das reiche nicht. Man müsse dann ja immer fahren, sagt Dehne.

Außerdem komme nur ein Teil der Anwohner ihrer Streu- und Räumpflicht nach. Würde jeder die vorgeschriebenen 1,50 Meter beräumen, bliebe im schmalen Wacholderweg nur ein kleines Stück vereister Straße: „Da müssen die Anwohner mal die Schippe in die Hand nehmen“, sagt Dehne, der auch der Ansicht ist, dass man die Straße mit abstumpfenden Mitteln in Eigenregie entschärfen könnte. Der APM teilte Dehne mit, dass Müllabfuhr im Wacholderweg möglich sei. (Von Konstanze Wild)