MAZ 02.01.09

 

POLITIK: Bund bleibt auf Schneefräse sitzen

Gemeindevetreter lehnen nach Beteiligung an Sanierung ebenso Kauf des Panzerdenkmals ab

KLEINMACHNOW - Das von Vandalismus gebeutelte Panzerdenkmal an der Autobahn 115 in Kleinmachnow wird sein Erscheinungsbild vorerst nicht verändern.

Nachdem sich die Mehrheit der Gemeindevertreter gegen eine Beteiligung an der etwa 70 000 Euro teuren Sockelsanierung in Höhe von 15 000 Euro ausgesprochen hatte (MAZ berichtete), ist ebenso der Kauf des Denkmals durch die Verwaltung vorerst abgelehnt worden. Im Hauptausschuss im Dezember wurden beide Entscheidungen über die Zukunft des Denkmals auf einen unbestimmten Tag verschoben.

Konkret handelt es sich um zwei Anliegen der Bodenverwertungs- und Verwaltungsgesellschaft. Letztere ist Eigentümerin des denkmalgeschützten Betonsockels und der darauf platzierten Schneefräse, die seit 1990 den russischen Panzer vom Typ „T 34“ersetzt. Weil sich das Denkmal auf Kleinmachnower Boden befindet, wünscht sich die Gesellschaft finanzielle Unterstützung von der Gemeinde, um das historische Ensemble zu erhalten.

Bei den Volksvertretern des Orts löst die Diskussion um das Denkmal ganz unterschiedliche Reaktionen aus. Einige fordern eine zügige Sanierung, damit Sockel samt Schneefräse spätestens bis zum 9. November – dem 20. Jahrestag des Mauerfalls – wieder in einem ansehnlichen Zustand erscheinen. Roland Templin (Bürger für bessere Lebensqualität in Kleinmachnow) etwa meint, dass sich am Ensemble mit Kommandantenturm, Stele und Panzerdenkmal, die Geschichte über die Berliner Mauer besonders gut erklären lässt. Klaus-Jürgen Warnick (Linke) hingegen hält das Panzerdenkmal aufgrund des Austauschs mit der Fräse für nicht denkmalwürdig. (Von Elke Kögler)